Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Nachrichten 2024

Mit dem Biberberater unterwegs

Biberberater Michael Voit zeigt Nagespuren eines Bibers (M. Voit)
Biberberater Michael Voit zeigt Nagespuren eines Bibers (M. Voit)

Regelmäßig bieten unsere Biberberater Exkursionen zu Biberrevieren an. Michael Voit war mit einer Gruppe Interessierter im Kahlgrund unterwegs, zeigte Exponate zum Biber und ging auf die Bauten der Biber ein.

 

Hier ist sein Bericht:

 Lebt ein Biber in dem Damm, den er in den Bachlauf baut? Diese Frage stellte sich eine Anwohnerin, die immer wieder an so einem Bauwerk vorbeikam. Und wer kann das beantworten? Auf Umwegen kam die Frage zu Biberberater Michael Voit und nach einigen Telefonaten war ein Termin für eine Exkursion gefunden - zu einem vom Biber bewohnten Revier im mittleren Kahlgrund.

Das Wetter war mit Schnee und Regen nicht angenehm, störte aber die dem Wetter angemessen gekleidete Gruppe wenig. Die Gruppe startete an den Biberdämmen, die den Wasserlauf stauen, damit der Biber schwimmend und tauchend sein Revier durchstreifen kann. Vorbei an abgenagten Bäumen im Uferbereich ging es den Bachlauf aufwärts weiter. Dann weiter entlang an eingestürzten Erdbauten des Bibers machte die Gruppe Halt in Sichtweite der Biberburg. Die wie ein wild aufgeworfener Reisighaufen aussehende Burg wirkt wenig spektakulär, wenn man nicht weiß, was sich darin versteckt: Hier wohnt der ganze Familienverband. Die zusätzlich angelegten Röhren im Biberrevier dienen zum Ausruhen, Fressen oder bei Störungen als Zufluchtsort. Die Eingänge liegen zum Schutz immer unter Wasser. Das ist der Grund, warum der Biber Dämme baut und Wasser staut. Er gestaltet seine Umwelt, wie er sie braucht. Er ist der Baumeister der Natur. Auch dem Menschen nützt dies, denn der Biber renaturiert, wenn er darf, ganze Bach- und Flussläufe. Und das ganz umsonst! Wir bekommen dadurch einen natürlichen Hochwasserschutz. Das ankommende Wasser wird bei Starkregen zurückgehalten und kann sich auf den umliegenden Wiesen ausbreiten und versickern. Auch die Tierwelt im Wasser, an Land und in der Luft profitiert davon. Die Artenvielfalt entwickelt sich in solchen Regionen enorm. Aber es gibt auch die andere, negative Seite. Schäden, verursacht durch den Biber, darf man nicht verschweigen. Auch solche Schäden konnte die Gruppe in Form von angenagten und gefällten Obstbäumen sehen. Für die Schadensregulierung gibt es in ganz Bayern Biberberater und -beraterinnen, die der Bevölkerung mit Rat zur Seite stehen. Oder durch Exkursionen Menschen über das Wirken der Biber aufklären. Und das bei jedem Wetter. (Michael Voit)

 

Start der Amphibiensaison

(Erdkröte, Klaus Trabert)
(Erdkröte, Klaus Trabert)

Durch das milde, feuchte Wetter in der Faschingswoche hatten sich die ersten Amphibien schon auf den Weg zu ihrem Laichgewässer gemacht. Die Mitarbeitenden des Kreisbauhofes - gerade voll im Einsatz bei der Landschaftspflege - haben ganz kurzfristig den Amphibienschutzzaun am Münchhof bei Wenighösbach aufgebaut und so konnten am 16.2.2024 die ersten 50 Kröten mit dem "Krötentaxi" sicher über die Straßen reisen. 

Auch der Amphibienschutzzaun an der Fasanerie, Aschaffenburg, steht seit Montag, 19.2., und auf dem Foto ist die erste Erdkröte der Saison aus diesem Gebiet zu sehen. Dankeschön an den Kreisbauhof des Landkreises und das Tiefbauamt Aschaffenburg für den Aufbau sowie die vielen Ehrenamtlichen, die die Amphibien sicher über die Straße bringen!

Saisonkräfte gesucht! Drei Monate im Einsatz für Wiesenweihe und Ortolan

Schreibtisch, Seminarraum oder Ohrensessel mal hinter sich lassen und die fränkische Feldflur in vollen Zügen genießen: Das gibt es bei uns! Für die Artenhilfsprogramme für Wiesenweihe und Ortolan sucht der LBV Unterfranken auch 2024 wieder Mitarbeiter*innen, die den praktischen Artenschutz während der Brutsaison unterstützen wollen. Alle weiteren Infos gibt es in unserer zum Download bereitstehenden Stellenbeschreibung. Garantiert sind tolle Beobachtungen und Einblicke in das Leben zweier absoluter Ausnahmearten, für deren Erhalt Franken besondere Verantwortung trägt!

Weitere Infos bei der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Veitshöchheim: https://unterfranken.lbv.de/

 

 

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Machbarkeitsstudie zur Biosphärenregion Spessart vorgestellt

Am 16.11.23 wurde in Lohr die Machbarkeitsstudie zur Biosphärenregion Spessart vorgestellt. Ergebnis: Der Spessart ist hervorragend geeignet als Biosphärenregion. Die 40 Kriterien, die für eine Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat eingehalten werden müssen, werden zu großen Teilen bereits erfüllt oder können erfüllt werden. Die Studie empfiehlt, sich der Erfüllbarkeit der noch fehlenden Kriterien zu widmen. Auch sollte die breite Bevölkerung miteinbezogen und befragt werden.

Wie es konkret weitergehen wird, ist in den nächsten Wochen auf der Biosphären-Infoseite nachzulesen. Auf der Seite kann auch die Infobroschüre "Biosphärenregion im Spessart?" heruntergeladen werden.