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Das Vorkommen des gefährdeten Steinkauzes am Untermain ist das Größte in Bayern. Die kleine Eule kommt auf den Streuobstwiesen vor und nutzt Baumhöhlen in Obstbäumen oder Nisthilfen zur Brut. Im Projekt erfassen engagierte Ehrenamtliche einige dieser natürlichen Bruthöhlen. Ein Schwerpunkt liegt bei der zur Balzzeit stattfindenden großflächigen Revierkartierung zur Bestandserfassung. Im Sommer werden Brutzeitkontrollen inklusive einer Beringung der Jungvögel durchgeführt.
Die gesammelten Daten werden den zuständigen Behörden bzw. der Vogelschutzwarte zur Verfügung gestellt, so dass Schutzmaßnahmen effektiv umgesetzt werden können.
Ergänzend sind Bildungsmaßnahmen für Streuobstwiesenbesitzer und die Bevölkerung geplant.
Hier geht´s zum Artikel des Main Echo über die Steinkauzkartierung
Ein Film von Peter Baumann.
Unser Projekt zur Erfassung des Steinkauzes am Untermain der aus dem Jahr 2022 wurde vom Bayerischen Naturschutzfonds mit Erträgen der Glücksspirale gefördert. Die Glücksspirale hat anlässlich ihres 40jährigen Bestehens eine Reihe von Kurzfilmen gedreht, die Projekte aus 2022 vorstellen. Darunter ist auch unser Steinkauz-Projekt, das von Projektleiterin Sabine Michael vorgestellt wird.
Den schönen Film finden Sie hier: https://slsv-bayern.de/unternehmensfilme-naturschutz/
Anfang Juni war es wieder soweit: Die Steinkauzschützer Thomas Stadtmüller (LBV) und Udo Trageser streiften durch die Streuobstwiesen der Region und suchten wie in jedem Jahr die Steinkauznistkästen auf, die sie bereits vor einigen Jahren an geeigneten Obstbäumen angebracht hatten.
Das Ziel der Naturschützer: Bruterfolgskontrolle mit gleichzeitiger Beringung der Jungvögel.
Der Steinkauz steht in Deutschland auf der "Roten Liste der bedrohten Tierarten" und ist dort als "stark gefährdet" eingestuft. Die nur 22 cm große Eulenart bewohnt offene Landschaften und ist bei uns in Bayern vor allem in den Streuobstwiesen am Untermain zuhause. Die kleine Eulenart benötigt Bruthöhlen in alten Bäumen - also durch Fäulnis ausgehöhlte Äste - nimmt aber alternativ auch künstliche Nistmöglichkeiten an. Steinkäuze sind ausgesprochen standorttreu und reagieren deshalb besonders sensibel auf Veränderungen in ihrer Umwelt. Die Rodung von Streuobstbäumen für Industriegelände, Bauland oder Straßenbau bedrohen nach wie vor die Eule und zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten dieses Lebensraumes.
Der Bestand am Untermain wird zwischen Alzenau und Amorbach auf etwa 120-150 Brutpaaren geschätzt! Damit gilt dieses Vorkommen als wichtigste Population Bayerns und wird seit mehreren Jahren überwacht und kontrolliert. Dazu gehört auch die Untersuchung und Beringung der Jungvögel - wozu eine ausdückliche Genehmigung der Naturschutzbehörde notwendig ist!
So wurden auch die abgebildeten Jungvögel zusammen mit der Steinkauzmutter nur für kurze Zeit aus der Niströhre geholt. Die Jungen wurden auf ein Alter von 16 Tagen geschätzt, gewogen und mit einem Metallring am Fang (Bein) individuell gekennzeichnet, um bei einem Wiederfund Rückschlüsse über das Verhalten der seltenen Eule zu gewinnen.
Weitere Informationen gibt es beim LBV unter www.lbv.de
Es ist ein ganz besonderes Erlebnis für alle Vogelfreunde bei einer Steinkauzberingung teilzuhaben. Wenn Sie mit dabei sein wollen, dann schauen Sie sich einfach das Video an!