...und der LBV möchte ihn willkommen heißen. Zugleich sind wir uns bewusst, dass es einige Herausforderungen gibt, nicht zuletzt für Schafhalter. Hier möchten wir uns im Dialog sowie
unterstützend dafür einsetzen, dass Wolfsrissen möglichst vorgebeugt wird.
Unser Wolfsbotschafter Günter Trapp steht für Fragen gerne zur Verfügung. Erreichbar ist er unter 06023 970763 oder per Mail an guenter-trapp@t-online.de. Er ist beim NABU zum Thema Wolf ausgebildet worden und kennt sich sehr gut mit dieser faszinierenden Tierart aus, aber auch mit
möglichen Schwierigkeiten.
Vor über 150 Jahren wurde der Wolf in Deutschland ausgerottet. Die letzten Wölfe im Spessart wurden 1722 bzw.1780 bei Bischbrunn erlegt. Seit dem Jahr 2000 ist der Wolf auf eigenen Pfoten aus
Polen zurückgekehrt. In Deutschland gibt es nun (2017) 70 Rudel, mehrere Paare und Einzelwölfe.
Auch in Bayern haben sich bisher 2 Rudel angesiedelt: Auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr und im Nationalpark Bayrischer Wald, wahrscheinlich mit dem ersten Wolfsnachwuchs in Bayern.
In unserer näheren Umgebung gab es mehrfach bestätigte Wolfssichtungen und Begegnungen, dieLetzte erfolgte im Juni diesen Jahres im Landkreis Main-Spessart zwischen Lohr und Marktheidenfeld.
Im Nationalpark Bayerischer Wald wurden im Juli 2017 (nach LfU Bayern) drei Welpen nachgewiesen.
Bei uns ist der Wolfsbotschafter Günter Trapp Ansprechpartner für Fragen oder Meldungen (guenter-trapp@t-online.de).
Der Wolf ist ein scheues Wildtier, das den Menschen meidet, aber menschliche Strukturen (Straßen, Wege oder Ortschaften und Siedlungen) nutzt.
Jungwölfe sind oft sehr neugierig und auch unerfahren im Umgang mit Menschen!
-
Wölfe niemals füttern! Es wäre ihr Todesurteil!
- Nicht wegrennen, sondern stehen bleiben und ruhig den Anblick genießen!
- Das Tier beobachten und sich langsam zurückziehen!
- Vertreiben kann man einen Wolf, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht, mit den Armen winkt und sich „Groß“ macht!
- Hunde sind grundsätzlich direkt beim Menschen zu halten (anleinen)!
Übergriffe von gesunden, nichthabituierten Wölfen hat es in den letzten 50 Jahren in Europa nicht gegeben. (Bei ca. 15 000 bis 17 000 Wölfe in Europa!).
Wölfe sind eine streng geschützte Tierart, die den höchstmöglichen Schutzstatus besitzen. Der Wolf ernährt sich überwiegend (99%) von Wildtieren, zu über 50 % von Rehen. Nur ein ganz geringer
Teil (kleiner 1%) können Nutztiere sein. Dieses führt berechtigter Weise zu Konflikten mit den Nutztierhalter!
Der LBV hat in seinem Positionspapier „Wolf in Bayern“ aus dem Dezember 2016 alle Beteiligten – Naturschutzverbände, Nutztierhalter, Jäger, Verwaltung und Politik – aufgefordert,
gemeinsam Lösungen für entstehende Konflikte zu finden.
„Wir müssen wieder lernen, mit dem Wolf (und mit allen großen Beutegreifer) zu leben, er hat gelernt, in unserer Kulturlandschaft zu leben!“
In dem Handbuch „Was tun bei einer Rückkehr von Luchs, Wolf und
Bär?“ hat das Bayerische Landesamt für Umwelt viele Informationen für Nutztierhalter zusammengestellt. Schutzmöglichkeiten werden ebenso berücksichtig wie das Verfahren bei
Nutztierrissen und der finanzielle Ausgleich.
Es ist wichtig, auf eine geeignete Elektroeinzäunung zu achten und über Herdenschutzhunde informiert. Bei einem Wolfsverdacht sollte sich der Halter unverzüglich an das zuständige Landratsamt,
die landwirtschaftliche Fachberatung in den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, an das Bayerische Landesamt für Umwelt oder an die Polizei wenden. Diese informieren ein Mitglied des
„Netzwerks Große Beutegreifer“, das Kontakt mit den Betroffenen aufnimmt. Alle Hinweise werden fachlich geprüft und ausgewertet.
Ein Ausgleichsfonds, der von LBV, Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN), World Wide Fund For Nature (WWF) sowie der Wildland-Stiftung Bayern getragen wird, umfasst direkte Schäden an den
Nutztieren inklusive der Tierarztkosten, direkte Sachschäden und den Arbeitsaufwand fur die Suche nach vermissten Tieren.