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Unsere Ansprechpartnerin rund ums Thema Streuobst:
Judith Henkel
judith.henkel@lbv.de
Streuobstwiesen sind ein charakteristischer Bestandteil der traditionellen Kulturlandschaft. Sie prägen das abwechslungsreiche Landschaftsbild und haben eine große ökologische Bedeutung. Sie sind wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten. 90 % der bayerischen Steinkauzpopulation kommen in den Obstwiesen am bayerischen Untermain vor. Durch den Verzicht auf synthetische Dünge- und Spritzmittel wird der Boden und das Grundwasser geschont. Streuobstwiesen liefern gesunde regionale Produkte ohne große Transportwege. Sie sind ein Paradebeispiel für nachhaltige ökologische Wirtschaftsweise.
Die Aschaffenburger Streuobstwiesen stellen zudem stadtnahe Erholungsräume dar und bieten Kindern wie Erwachsenen die Möglichkeit, Natur hautnah zu erleben.
In fast allen Ortsgruppen wurden Streuobstwiesen angelegt und gepflegt
Der LBV bietet jährlich Schnittkurse für die Pflege der Hochstämme an.
Ein zentrales Projekt zum Erhalt der Streuobstbestände in der Region ist das Schlaraffenburger Streuobstprojekt.
Es wurde 2002 vom LBV und der Stadt Aschaffenburg aus der Taufe gehoben. Seit 2008 sind die Stadt Alzenau und der Landkreis Aschaffenburg mit im Boot, der bereits 2004 ein eigenes Streuobstprojekt gestartet hatte. Zusammen mit den Betreuern des 2007 abgeschlossenen Artenschutzprojektes »Steinkauz« des Landkreises Miltenberg setzen sich alle Beteiligte, Verbände und Institutionen für den Erhalt der Streuobstwiesen in unserer Region ein.
Weitere Infos unter www.schlaraffenburger.de.
Der bayerische Streuobstpakt
Der Streuobstanbau ist in Bayern eine über Jahrhunderte entstandene Form des Obstanbaus mit höchster Bedeutung für die Kulturlandschaft und Biodiversität. Gleichwohl ist diese Nutzungsform in Bayern aus Rentabilitätsgründen stark zurückgegangen. Um dem entgegenzuwirken hat die Bayerische Staatsregierung, vertreten durch MPr. Dr. Söder, StM Glauber, StMin Kaniber und StM Dr. Hermann am 18. Oktober 2021 mit wichtigen gesellschaftlichen Gruppen den Bayerischen Streuobstpakt geschlossen. Der von Bund Naturschutz, Landesbund für Vogel- und Naturschutz, den bayerischen Landschaftspflegeverbänden, dem Bayerischen Bauernverband, der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau, dem Verband der Bayerischen Fruchtsaftindustrie, dem Bund deutscher Baumschulen und dem Landesverband für Gartenbau und Landespflege mitgetragene Pakt sieht die Erhaltung und Mehrung der bayerischen Streuobstbestände vor. Bis 2035 sollen so zusätzlich 1 Mio. Bäume gepflanzt und bestehende Streuobstwiesen erhalten werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des bayerischen Umweltministeriums.