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...und der LBV möchte ihn willkommen heißen. Zugleich sind wir uns bewusst, dass es einige Herausforderungen gibt, nicht zuletzt für Weidetierhalter. Hier möchten wir uns im Dialog sowie unterstützend dafür einsetzen, dass Wolfsrissen möglichst vorgebeugt wird. Dazu ist ein umfassender Herdenschutz landesweit erforderlich!
Unser Wolfsbeauftragter Günter Trapp steht für Fragen gerne zur Verfügung. Er ist beim NABU zum Thema Wolf ausgebildet worden.
Kontakt:
Günter Trapp
guenter-trapp@t-online.de
Tel.: 06023-970763
Vor über 150 Jahren wurde der Wolf in Deutschland ausgerottet. Die letzten Wölfe im Spessart wurden 1722 bzw. 1780 bei Bischbrunn erlegt. Seit dem Jahr 2000 ist der Wolf auf eigenen Pfoten aus Polen zurückgekehrt.
In Deutschland gab es im Monitoringjahr 2022/23 184 bestätigte Rudel, 47 Paare und 22 territoriale Einzeltiere. Es wurden insgesamt 1.339 Wolfsindividuen nachgewiesen. Die Anzahl der Totfunde beläuft sich auf 159, davon 125 nach Verkehrsunfällen, aber auch durch illegale Tötungen (11) und zwei genehmigte Abschüsse (Zahlen: DBBW - Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf).
In Bayern gibt es zwei Wolfsrudel mit 12 Welpen, insgesamt gibt es sechs Regionen mit standorttreuen Wölfen. In unserer näheren Umgebung gab es einige bestätigte Wolfssichtungen und Begegnungen, z.B. wurde im März 2023 ein Wolf im Kahlgrund von Wildkameras registriert.
Aktuelle Daten und weitere Informationen zum Monitoring gibt es beim Landesamt für Umwelt (LfU).
Der Wolf ist ein scheues Wildtier, das den Menschen meidet, aber menschliche Strukturen (Straßen, Wege oder Ortschaften und Siedlungen) nutzt.
Jungwölfe sind oft sehr neugierig und auch unerfahren im Umgang mit Menschen!
Übergriffe von gesunden, nicht habituierten Wölfen hat es in den letzten 50 Jahren in Europa nicht gegeben. (Bei ca. 15.000 bis 17.000 Wölfe in Europa!).
Der Wolf ist eine streng geschützte Tierart mit höchstmöglichem Schutzstatus. Er ernährt sich überwiegend (98%) von Wildtieren, zu über 50 % von Rehen. Nur ein ganz geringer Teil (1- 1,5 %) können Nutztiere sein. Dieses führt berechtigterweise zu Konflikten mit Nutztierhaltern. Deswegen ist Herdenschutz so wichtig!
Was tun? Es ist wichtig, auf eine fachgerechte Elektroeinzäunung zu achten oder auch über die Anschaffung von Herdenschutzhunden nachzudenken. Bei einem Wolfsverdacht sollte sich der Halter unverzüglich an das zuständige Landratsamt, die landwirtschaftliche Fachberatung in den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, an das Bayerische Landesamt für Umwelt oder an die Polizei wenden. Diese informieren ein Mitglied des „Netzwerks Große Beutegreifer“, das Kontakt mit den Betroffenen aufnimmt. Alle Hinweise werden fachlich geprüft und ausgewertet.
Ein Ausgleichsfonds, der von LBV, Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN), World Wide Fund for Nature (WWF) sowie der Wildland-Stiftung Bayern getragen wird, umfasst direkte Schäden an den Nutztieren inklusive der Tierarztkosten, direkte Sachschäden und den Arbeitsaufwand für die Suche nach vermissten Tieren.
Der LBV ist Mitglied in der Steuerungsgruppe Wildtiermanagement/Große Beutegreifer, die das Bayerische Umweltministerium eingerichtet hat. Hier wird der Umgang mit den großen Beutegreifern Bär, Wolf und Luchs interessenübergreifend diskutiert, abgestimmt und in Managementplänen zusammengeführt.
Auf seiner Homepage beantwortet der LBV Fragen und Antworten zum Wolf in Bayern.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat auf seiner Seite Wildtiermanagement Große Beutegreifer viele Informationen für Nutztierhalter und zum Herdenschutz zusammengestellt.
„Wir müssen wieder lernen, mit dem Wolf (und mit allen großen Beutegreifer) zu leben, er hat gelernt, in unserer Kulturlandschaft zu leben!“