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Geschichten mit Augenzwinkern, alles Beiträge zu unseren Aktivenfeiern von Ellen Kalkbrenner
Mitten in Aschaffenburg saß auf einer Hochspannungsleitung ein großer Schwarm Spatzen. Sie hatten die Federn aufgeplustert und tratschten laut miteinander. Ein dicker Spatzenmann riss den Schnabel besonders weit auf. Er meinte, dass in der Stadt seit einiger Zeit merkwürdige Dinge vor sich gingen. Letzten Winter sagte er, sind die Menschen wieder bunt gekleidet und mit vielen komischen Wägen lärmend durch die Stadt gezogen. Diesmal aber waren Bienen, Käfer und sogar ein Schmetterling dabei, die ständig von einem Mann mit einer großen Spritze gejagt wurden. Sie riefen ständig Aschaffenburg summt. Die Menschen sind merkwürdig. Meine Tochter hat neulich zufällig durch ein Fenster in einer Schule gesehen, da haben sie Unterkünfte für Insekten gebaut und auf dem Martinushaus, wo ich mich gerne ausruhe, wohnen inzwischen auch Bienen. Ja, rief ein kleines Spatzenmädchen, an der Aschaff haben sie auch ein großes Haus für die kleinen Summer und Brummer aufgestellt. In der Stadt sind auch plötzlich kleine Blühwiesen aufgetaucht, schrie ein vorlauter Spatzenjunge. Alles für diese winzigen Flieger und was ist mit uns? Auf einem Baum gegenüber saß schon länger eine Schwalbe und hörte zu. Wenn ihr nicht die ganze Zeit mit Krackelen beschäftigt wärt, hättet ihr sie auch gesehen, rief sie. Was gesehen, mischte sich eine Spatzendame ein und spreizte elegant ihr Gefieder. Na da sind doch öfter Leute mit Ferngläsern durch die Stadt gelaufen und haben nach oben geschaut. Am Anfang wusste ich auch nicht was das sollte, bis ich sie reden hörte. Die passen auf, dass die Menschen in den Häusern unsere Unterkünfte nicht einfach wegmachen. Das finde ich super, denn man weiß ja inzwischen fast nicht mehr wohin. Manche Menschen stehen auch in der Stadt und informieren andere über unsere Probleme, rief ein Rotschwanz von hinten. Was macht ihr hier so einen Lärm, hörte man es plötzlich aus einer Mauernische grummeln. Kann man denn hier nicht mal in Ruhe schlafen, ärgerte sich eine kleine Fledermaus. Sei still und hör zu, die kümmern sich schließlich auch um deine Wohnung, sagte Herr Rotschwanz. Angelockt von dem lauten Treiben hatten sich inzwischen viele Interessierte eingefunden und waren neugierig geworden. Viele Vögel suchten sich einen Platz in der Nähe um zuzuhören, eine Maus schaute mit ihrer spitzen Schnauze aus ihrem Loch und überall vernahm man leises summen, rascheln und flüstern. Ihr habt ja alle keine Ahnung, hörte man plötzlich eine laute Stimme. Ich lebe hier schon so lange und komme auch ziemlich in der Gegend rum, ihr hättet mich nur fragen müssen. Eine Dohle hüpfte vor ihnen herum und war sofort im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Los erzähle was du weißt, schallte es von überall her und die alte Dohle ließ sich nicht lange bitten. Auf meinen Ausflügen bin ich immer wieder Menschen begegnet, die viel dafür tun, dass es uns gut geht. Sie machen sich stark für die Natur und erzählen anderen wie wichtig diese Arbeit für das Überleben der Erde ist. Diese Leute sind vom LBV und sie werden immer mehr. Schaut euch um was sie schon alles gemacht haben. Das gibt Hoffnung für die Zukunft, krächzte die Dohle und Hoffnung ist doch eine großartige Sache. Enttäuschen wir die alte Dohle nicht und setzen uns weiter für eine lebenswerte Umwelt ein. Gemeinsam sind wir stark. Das beweisen wir jedes Jahr aufs Neue. Mit den Erfahrungen der alten Hasen, mit dem frischen Elan der Jungen, mit den Ideen der neuen Mitglieder aber vor allem mit etwas sehr wichtigem, mit ganz viel Herz.
Ellen Kalkbrenner
Der Bussard hatte eingeladen und alle waren gekommen. Nun saß er auf einem alten Baum am Waldrand und schaute hinab. Unter ihm tummelte sich eine bunte Truppe, von der er nie gedacht hätte, sie in dieser Form jemals zusammenzubringen. Aber es hatte inzwischen wohl jeder erkannt, dass die Zeit reif dafür war. Die Umwelt veränderte sich rasant und damit hatte jeder der hier Anwesenden Probleme. Alle einte heute der Wunsch, ihre Sorgen und Nöte endlich einmal los zu werden. Als der Bussard alle begrüßt und zu anständigem Benehmen aufgefordert hatte, bat er um Redebeiträge. Sofort meldete sich der Frosch und klagte sein Leid. Zu wenig Tümpel, zu viele Straßen, alles sehr unbefriedigend quakte er. Ganz meine Meinung klapperte der Storch, dabei misstrauisch vom Frosch beäugt, ob der nicht gerade ein wenig näher gerückt war. Kaum interessante Blüten um mein Volk am Leben zu erhalten, summte die Bienenkönigin. Keine Stoppelfelder mehr, trällerte die Lerche, alles ständig beackert. Wo sollen wir nisten? Der Steinkauz erzählte, dass jeder Baum der nur ein wenig schwächelte, sofort umgehauen würde. Die Mäuse, die in einem Maisfeld hausten, klagten über ihre ständige Übelkeit. Das Essen schmeckt einfach nicht mehr, meinten sie. An einem Ast hing kopfüber die Fledermaus und schien zu schlafen. He Fledermaus, rief der Bussard, hast du nicht auch was zu sagen. Ja, hätte man die Konferenz nicht abends machen können, dann wäre ich nicht so müde. Aber ihr habt ja alle Recht, meinte sie dann. Es geht auch uns nicht gut. Wo gibt es denn noch Quartiere? Ich habe schon aus Verzweiflung auf dem Boden brüten müssen, klagte der Uhu, der sich mit dem wachbleiben auch ein wenig schwer tat. Der Schmetterling vermisste die blühenden Sträucher, die es einmal in großer Zahl gegeben hatte und der Biber war unendlich traurig, dass seine Kunst als Baumeister so wenig geschätzt wurde. Alles muss immer akkurat und ordentlich sein, brummte er. Die Blumen am Wegesrand nickten dazu eifrig mit ihren Köpfen. Entweder kam ein stinkender Wagen mit Flüssigkeit oder ein Mähapparat rasierte sie ratz fatz weg. Der alte Nussbaum fürchtete sich auch jedes Mal, wenn er nur von weitem eine Motorsäge hörte. So klagte jeder dem Bussard sein Leid. Plötzlich hörten sie ein Flügelrauschen am Himmel und ein Rabe ließ sich mit einem lauten Krächzen auf dem Baum in ihre Mitte nieder. Ich komme ja viel herum, da sehe und höre ich eine Menge, krächzte er. Und was soll ich euch sagen, es gibt Hoffnung. Da existiert nämlich auch so eine kunterbunte Truppe wie wir. Sie nennen sich LBV und die kümmern sich seit vielen Jahren um die Natur. Denen liegt unser Wohlergehen wirklich am Herzen. So lange die für uns kämpfen, sind wir nicht allein. Ja ich erinnere mich, rief der Uhu, die haben meinem Sohn doch im alten Steinbruch eine Ecke frei geschnitten. Stimmt, die erhalten Wiesen und Tümpel genauso wie wir sie brauchen, habe ich gehört, rief der Salamander und die Ameisen raunten, die lassen sogar alte Baumstämme für uns liegen. Plötzlich hatte jeder schon von einem Beispiel gehört oder hatte einen Verwandten, dem der LBV schon geholfen hatte. Auf die ist Verlass, meinten nun alle. Aber was können wir tun rief die Nachtigall. Macht auf euch aufmerksam, sagte der Bussard. Zeigt den Menschen, dass es euch gibt und was sie an euch haben, dann werden sie auch mehr auf euch achten. Und die Leute vom LBV erzählen ja überall von uns. Diese Hoffnung auf Besserung ließ nun alle zufrieden und vor allem friedlich auseinander gehen. Wenn ihr draußen seid und es gerade ganz leise ist, dann passt gut auf, dann könnt ihr sie vielleicht vom LBV erzählen hören. Das sollte uns ein Ansporn sein, nicht nachzulassen in unserem Bemühen, weiter den Kampf aufzunehmen für unsere Umwelt, in der wir nur gemeinsam überleben können. Wenn ihr wieder mal einen Raben seht, winkt ihm zu. Dann weiß er, dass ihr vom LBV seid und er sieht, dass wir immer mehr werden. Bei der nächsten Konferenz erzählt er es bestimmt weiter.
Text: Ellen Kalkbrenner
Ein alter Apfelbaum schaute morgens über die taubenetzte Streuobstwiese und lies seinen Blick über das Tal schweifen. Der Morgennebel verzog sich gerade und die Sonne schickte ihre ersten Strahlen auf die Reise. Der alte Baum genoss jeden Tag diese Zeit der Ruhe, als er plötzlich ein helles Stimmchen neben sich vernahm. Hallo, wer bist du, wie ist es hier so auf der Wiese und wie heißt das Tal hier, sprach ihn jemand an? Der alte Baum schaute sich um und sah in einiger Entfernung einen kleinen Apfelbaum, der gestern hier eingepflanzt wurde. Mit der Ruhe war es hier nun wohl vorbei, wenn der Kleine immer so viel quasselte. Nun sag schon, rief das junge Bäumchen nun noch lauter. Kannst du nicht reden, weil du schon so alt bist? Wieso stehst du dann überhaupt noch hier. Du bist ja schon ganz kahl und trocken, und Früchte trägst du wohl schon lange nicht mehr. Der alte Baum seufzte. Ja, die Jugend meinte immer, sie wären etwas Besseres. Nun hör mal zu, du schmaler Stängel, rief er ärgerlich. Ich bin ein Boskopp und so wie ich es sehe, wirst du nie so große Äpfel tragen wie ich, du Wicht. Also halt erst mal die Klappe. Diese Wiese liegt in einem besonderen Tal und du hast großes Glück, hier sein zu dürfen. Schau dich um. Hier wachsen die besten Kräuter und die ganze Wiese ist ein einziges Blütenmeer. Auch bin ich nicht der einzige alte Baum hier. Wir sind wichtig, weißt du. Wir bieten vielen Tieren eine Wohnung. Vom Untergeschoss bis ganz oben in der Krone, ist alles bei mir besetzt. Früher habe ich auch Früchte getragen, so wie du es bald tun wirst, aber nun habe ich eine andere Aufgabe. Als ich auf einem Wagen gestern hierher transportiert wurde, habe ich auf den anderen Wiesen aber keine alten Bäume gesehen, sagte der kleine Baum. Deshalb ist diese Wiese ja so besonders, meinte der alte Boskopp, um diese Wiese kümmert sich der LBV. Was ist das, rief der Jungspund neugierig. Im LBV sind Menschen, die auf die Natur aufpassen. Auf Pflanzen und Tiere, Wälder, Wiesen und Gewässer, erklärte der Alte. Da haben die aber viel zu tun, rief das noch junge Bäumchen. Schaffen die das denn alles? Plötzlich hörten sie das Rauschen von Flügeln in der Luft und ein Rabe landete auf dem höchsten Ast des alten Baumes. Als hätten alle nur auf den Vogel gewartet, erwachte die Wiese zum Leben. Der Rabe ist wieder da, los erzähl, schallte es über das Tal und der ließ sich nicht lange bitten. Haarklein berichtete er alles, was er gesehen hatte. Da sind Menschen die für die Natur kämpfen, sich jeden Tag einsetzen und nicht müde werden andere von der Wichtigkeit zu überzeugen. Sind das die Leute die auch auf unsere Wiese aufpassen, fragte der junge Baum. Ganz genau, sagte der der alte Boskoop. Sei froh, dass du auf eine LBV Wiese gekommen bist. Hier darfst du alt werden und stehen bleiben, auch wenn du keine Äpfel mehr trägst. Die Menschen vom LBV erzählen anderen von sich und ihrer Arbeit und so werden es immer mehr, die sich für die Natur einsetzen. Wir sind froh, dass es sie gibt, riefen die Bäume, und alles was auf der Wiese lebte, stimmte ihnen zu. Da habe ich es wirklich gut getroffen, dachte das kleine Bäumchen und schaute nun ehrfürchtig den alten Boskoop an. Vielleicht hat ja der eine oder andere von uns die Bäume schon mal gehört. Das sollte uns Ansporn sein, nicht nachzulassen in dem was wir tun. Erzählt allen, so wie der alte Apfelbaum von uns, denn je mehr wir sind, desto stärker sind wir. Wenn es den alten Boskoop eines Tages nicht mehr gibt, wird der junge Baum unsere Geschichte weiter tragen, so wie es unsere Kinder und Enkel tun werden. Lasst uns deshalb miteinander weiter kämpfen, für den Erhalt unserer wunderbaren Natur.
Januar 2017, Ellen Kalkbrenner
Wir befinden uns im Jahre 2016 nach Christus. Ganz Bayern ist von einer winterlichen Lethargie durchsetzt. Ganz Bayern? Nein! Ein von unbeugsamen LBVlern bevölkerter Kreis hört nicht auf, der winterlichen Starre Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die unterfränkischen Einwohner, die sich mit Haut und Haar dem Naturschutz verschrieben haben, denn der gemeine Naturschädling, der in allen umliegenden Gemeinden zu finden ist, treibt gern sein Unwesen. Erbarmungslos versucht er jeden Tag aufs Neue der Natur zu schaden. Doch er hat nicht mit dem aufmerksamen LBVler gerechnet. Selbst jetzt im Winter hat der seine Augen überall und nichts entgeht seinem scharfen Blick. Er mischt er sich ein, wenn es gilt eine neue Baumaßnahme, die Natur im Übermaß vernichten würde, zu verhindern. Wenn Tiere in Not sind, eilt er herbei um zu helfen. Er pflegt sie gesund, bewacht ihre Brut, baut neue Unterkünfte und bewahrt ihre natürliche Umgebung. Wer keine Ahnung von Naturschutz hat, kommt in den Genuss von Führungen und Schulungen. Kinder lernen von ihnen schon beizeiten sorgsam mit der Natur umzugehen und keinen Abfall im Freien liegen zu lassen. LBVler sind gut vernetzt und überall dabei, wenn es um gesundes Essen, gute Luft und erneuerbare Energien geht. Grüne Ritter könnte man sie nennen, denn sie kämpfen für das Kostbarste was der Mensch besitzt, und das man durch nichts ersetzen kann, unsere Natur. Ein Ritter hatte schon immer großes Ansehen in der Bevölkerung und der Ritterschlag bedeutete eine Ehre. Deshalb gibt es das Wort Ehrenamt. Es ist eine Ehre beim LBV zu sein und kämpfen zu dürfen, das müssen wir allen klar machen. Ritter haben heute keine eiserne Rüstung an, aber sie kämpfen genauso unerschrocken für das Gute. Jeden Tag aufs Neue, stecken sie Rückschläge weg und stehen wieder auf. Gehen wir nach draußen und erzählen allen von uns. Machen wir den Menschen klar, dass es sich lohnt zu streiten, für die Zukunft ihrer Kinder in einer gesunden Natur. Wir, die grünen Ritter können stolz sein auf das, was wir schon erreicht haben. Lasst uns weiter kämpfen, denn nur gemeinsam sind wir stark.
Neujahr 2016, Text: Ellen Kalkbrenner
Das alte Jahr war müde geworden. Es hatte 2014 sein Bestes gegeben und nun musste 2015 sehen wie es zu Recht kam. Ihn hatte auch keiner darauf vorbereitet, was in einem einzigen Jahr so alles passieren kann. Nun war es in der Zeit der Erinnerungen angekommen, wo alle alten ausgedienten Jahre hingehen. Unglaublich was ich alles erlebt habe sagte es, und rieb sich die müden Knochen. Ach erzähle nichts, rief ein uraltes Jahr. Damals als bei mir die Pest ausbrach. Sei still riefen alle sofort im Chor, das haben wir nun schon zur Genüge gehört. Bei mir brach der erste Weltkrieg aus fing ein anderes Jahr an, und wurde ebenfalls unterbrochen. Hundertmal hast du uns das schon erzählt. Lass endlich 2014 zu Wort kommen. Ach, sagte 2014, ich glaube es war der übliche Wahnsinn in der Welt. Manches ändert sich eben nie. Aber sollte ich das 2015 erzählen? Es ist jung und tatendurstig und hat noch viele Monate vor sich. Es muss seinen eigenen Weg finden. Also war es kein schönes Jahr, riefen die alten Jahre sofort. Aber nein, meinte 2014. Für mich war es ein gutes Jahr. Man muss nicht immer nur die Dinge zählen, die ihren Weg in die Öffentlichkeit finden. Dort ist immer nur von den ganz spektakulären Ereignissen die Rede. Aber wenn man genau in die Welt schaut und aufpasst, da siehst du im Verborgenen so viele Dinge die Freude machen. Immer wenn ich viel Elend gesehen habe und traurig wurde, habe ich meinen Blick auf einen kleine Truppe gelenkt. Ich habe sie nur durch Zufall entdeckt und konnte erst gar nicht erkennen, was die so treiben. Ein bunt zusammen gewürfelter Haufen macht die unterschiedlichsten Sachen. Ich habe erst nach und nach erkannt, dass die kleinen Krümel, wenn man sie zusammen fügt, ein wunderbares Ganzes ergeben. Ja aber was machen die denn nun, riefen die anderen Jahre. Sie versuchen das Schöne in der Welt zu bewahren und das ist doch eine wunderbare Aufgabe, oder nicht, rief das Jahr 2014. Die Alten strahlten über das ganze Gesicht, denn wie oft konnten die neuen Jahre, das was sie ihnen so herrlich geschildert hatten, nicht mehr finden. Es war einfach weg und tauchte auch nie wieder auf. Ganze Landschaften, Pflanzen und Tiere blieben auf immer verschwunden. Seht ihr, sagte 2014, das hat mich aufgebaut und mich bis zum Schluss durchhalten lassen. Es gibt Hoffnung, und das ist doch das Wichtigste. Etwas verschämt gestand es dann, am Ende doch etwas sentimental geworden zu sein. Ich habe 2015 diese Menschen ans Herz gelegt. Es soll ihnen eine gute Zeit schenken, voller Freude und Erfolg bei allem was sie tun. Aber besonders wünsche ich allen weiterhin so ein friedvolles und respektvolles miteinander. 2015 wird mir, wenn sein Ende gekommen ist, erzählen wie es bei den Kämpfern für die Natur, so weiter gegangen ist. Auf diesen Bericht freue ich mich ganz besonders.
Neujahr 2015, Text: Ellen Kalkbrenner
In einer Zeit, in der es kalt und dunkel war und die Menschen abends lieber in den Häusern blieben und sich wärmten, machte sich ein Häuflein Unbeugsamer auf den Weg. Sie folgten einem Ruf und gingen unbeirrt ihrem Ziel durch Finsternis und Kälte entgegen. Für manche war der Weg gar weit, denn sie kamen aus den Tiefen des Spessartwaldes, wo in den Tälern kleine Dörfer lagen. Aber auch aus der Stadt strebten sie herbei und kämpften sich durch Licht und Schatten der Straßen. Die von den Marktflecken am Main Kommenden, stemmten sich gegen den kalten Wind. Unter den Reisenden waren Gelehrte, Handwerker und Kaufleute, Jüngere und Ältere, Betuchte und weniger Betuchte, sogar ein paar Frauen befanden sich darunter. Was aber trieb sie an, an diesem Abend ihr Haus zu verlassen und gemeinsam dem gleichen Weg zu folgen? An Dörfern vorbei, auf verschlungenen Pfaden durch Felder und Wiesen liefen sie, bis sie am Ende in der Dunkelheit ein Licht leuchten sahen. Abseits aller großen Straßen stand ein Haus, an dem einige Lampen einladend flackerten. Vor der Tür stand ein kräftiger Mann und rührte in einem Topf aus dem herrliche Düfte stiegen, neben ihm ein kleiner Hund. Ein Ehepaar hieß alle Besucher herzlich willkommen. Drinnen war es warm und an der herrlich geschmückten Tafel, war für jeden ein Platz vorbereitet. Einige der Besucher begrüßten sich wie alte Freunde, andere hatten sich schon länger nicht mehr gesehen und manche lernten sich gerade erst kennen. Es war ein Reden und Lachen im Raum, dass es eine Freude war. Was verband aber diese unterschiedlichen Menschen, die sich heute auf den Weg machten um sich hier zu treffen? Was hatten sie gemeinsam? Alle einte das Ziel, das Wertvollste zu schützen das der Mensch besitzt, die Natur. Sie nennen sich „Landesbund für Vogelschutz“. Leben braucht Vielfalt ist ihr Motto und sie setzen sich mit aller Kraft dafür ein. Aber eigentlich müsste es heißen, Landesbund braucht Vielfalt, denn nur die Vielfalt der Menschen, wie sie auch hier versammelt sind, mit ihren unterschiedlichen Begabungen, Charakteren, Träumen und Hoffnungen kann den LBV auf Dauer weiter bringen. Deshalb sind diese Menschen heute ihrem eigenen Stern gefolgt. Landesbund braucht Vielfalt, braucht uns, denn wenn wir nicht an einem Strang ziehen, hat das Leben auf Dauer keine Vielfalt mehr. Wir haben die Zukunft in der Hand. Lasst es uns gemeinsam angehen. Miteinander, füreinander, aber immer für die Natur.
Weihnachten 2013, Text: Ellen Kalkbrenner
der LBV wird hundert Jahre
das ist eine lange Zeit
nur durch die Hilfe vieler Menschen
sind wir überhaupt soweit
in ganz Bayern ist er tätig
wo immer die Natur in Not
ohne ihn da wäre sicher
die Umwelt noch viel mehr bedroht
übers ganze Land verteilt
gibt es engagierte Leute
die dafür ihr Bestes geben
das war früher so und heute
nun will ich euch einmal erzählen
wie es in Unterfranken war
wie kamen wir zum LBV
vielleicht ist das nicht allen klar
es war einmal, so fängt es an
Grimms Märchen könnte man es nennen
denn dieser Grimm der konnt in Hessen
die Vögel ringsumher benennen
der dachte sich das könnt doch auch
etwas fürs Frankenlande sein
Naturschutz wäre doch sehr gut
für den Spessart und den Main
gefunden wurde ein agiler
naturverbundener junger Mann
der 1965
40 Karteileichen bekam
von Mitgliedern der Vogelwarte
die 3 Mark zahlten und nicht mehr
mit so was konnt man ja schlecht punkten
da musste gute Werbung her
zur Sitzung ging es dann nach Garmisch
Kurt Karl und Hofers fahren los
dort kriegten sie Gasmaskenkisten
die wär´n als Vogelhaus famos
da gab es aber ein Problem
in einem Käfer ist kein Platz
wie sehr ein jeder schiebt und quetscht
es war alles für die Katz
sie mussten das dann anders lösen
ja die Kisten sollten her
man war auf Spenden angewiesen
denn die Konten waren leer
Bernd war unermüdlich tätig
vier Landkreise, das war enorm
es wurden immer mehr Mitglieder
und dann kam die Gebietsreform
von da an pflegten viele Kreise
Wiesen, Wäldchen, Sumpfgelände
stellten Flächen unter Schutz
die Arbeit hier nahm nie ein Ende
Naturlehrpfade, Streuobstwiesen
und ganz seltne Orchideen
bedrohte Eulen gab´s zu schützen
wie sollte das denn alles geh´n
doch durch ABM Maßnahmen
konnten junge Leute dann
die sonst keine Chancen hatten
zeigen was man leisten kann
Geld kam herein vom Förderkreis
Bernd Hofers und Bernd Fuchs Idee
Hofer rang mit der Gemeinde
um einen alten Baggersee
den bekam er zugesprochen
das gab das erste Lehrrevier
um Besuchern zu vermitteln
den Zusammenhang Mensch, Pflanze, Tier
ein Büro wurde gebraucht
im Hause Hofer war was frei
und Traudl machte alles dann
für einen Apfel und ein Ei
Herrmann Bürgin, ein Biologe
nahm dort seine Arbeit auf
der erste Zivi kam dazu
und so ging alles seinen Lauf
einen Galaabend gab es auch
und eine Straußeneiaktion
die Länder tagten diesmal hier
Traudl organisierte alles schon
auch die erste Kindergruppe
das ist der Nachwuchs der Aktiven
die liefen mit durch Wald und Flur
um ihr Wissen zu vertiefen
dass das gelang sieht man daran
der Umweltpreis ging stets an sie
lernen kann auch Freude machen
der LBV, der weiß schon wie
ein Häuschen wurde dann gebaut
in der Nähe vom Revier
um das Handwerkzeug zu lagern
es halfen viele Hände hier
beim Dachdecken dann aber plötzlich
gab es riesigen Radau
und es ging in diesem Fall
um die eine Ehefrau
man musste schlichten und beruhigen
doch alles ging noch einmal glatt
wo Menschen sind da ist es so
dass man auch mal Probleme hat
der LBV hat viel zu tun
mehr Räume brauchte der Verein
und deshalb zog er öfter um
und immer ist es viel zu klein
das Revier ward umbenannt
Projektgarten so ist´s gedacht
denn für Schulen, Kindergärten
wird Umweltbildung hier gemacht
Thomas Staab und Alex Vorbeck
gehörten nun auch zu der Truppe
neue Ideen und viele Pläne
brachten sie in diese Gruppe
Apfelmarkt und Apfelpressen
für alte Menschen und die Jungen
wie wichtig ist denn für uns Wasser
und da ist es dann gelungen
Unterstützung zu bekommen
Sodenthaler ist dabei
es gibt Ferienspiele dort
und Wasserflaschen kostenfrei
Alex ruft ein Projekt ins Leben
Schlaraffenburger Apfelsaft
der wird bekannt in nah und fern
da hat was Großes er geschafft
Bernd hat den Vorsitz dreißig Jahre
und einen Orden nun im Haus
er fuhr ja auch nach der OP
gleich zum Rasenmähen raus
und nun ging es Schlag auf Schlag
Alex wird sein eigner Herr
Herrmann zog nach Hobbach raus
so viel Veränderung ist schwer
Thomas wurde nun der Boss
die Kettensäge war passé
sein Werkzeug wurde nun der Stift
das tat ihm schon ein bisschen weh
aus Schottland, Frankreich und auch Spanien
kamen Helfer zu uns her
Zivis gab es jedes Jahr
die Arbeit wurde mehr und mehr
ein eignes Haus das wär ein Traum
Bezirksstelle sind wir ja schon
ganz Bayern hat uns dann geholfen
wir bauten die Umweltstation
für Behinderte und Kinder
für Alt und Jung und jedermann
für Flora, Fauna, Habitat
gibt hier jeder was er kann
in den Ruhestand ging Traudl
Karin sitzt nun im Büro
dass stets ein Biologe da ist
macht den LBV sehr froh
Teamarbeit wird großgeschrieben
der Vorstand kniet sich richtig rein
ob Angestellter, Ehrenamt
sie sind da für den Verein
der LBV wird 100 Jahre
zum Erfolg hat jeder beigetragen
Dank an alle Leute hier
dies wollen wir euch heute sagen
der Eisvogel auf hartem Stein
das ist Kraft und Schönheit pur
zartes Gefieder harter Fels
ein Symbol für die Natur
es soll uns stets daran erinnern
Umweltschutz geht jeden an
denn was ausstirbt hier auf Erden
geht den Menschen nur voran
Text: Ellen Kalkbrenner