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Nach und nach haben die Laubgehölze ihre Blätter fallen gelassen. Wie kann trotzdem eindeutig eine Linde, ein Haselstrauch oder jegliches anderes Gehölz bestimmt werden? Dieser Frage ging am ersten Advent eine kleine Gruppe Naturbegeisterter nach - mit Erfolg: im Park Schönbusch erkundeten sie die Entstehung, Form und Anordnung der Knospen, die sich mit verschiedenen Farben, spitzen und kugeligen Formen, gehäuft oder als große, einzelne Endknospe gut unterscheiden lassen.
„Wichtige Hinweise liefern zunächst die Wuchsform von Baum oder Strauch, die Rindenstruktur und noch vorhandene Reste wie Blätter oder Früchte“, erklärt Judith Henkel vom Landesbund für Vogelschutz. So wie bei der Platane, deren sternähnliche Früchte wie Weihnachtskugeln an den Zweigen hängen. Auch die Hainbuche und die Linde können gut an ihren noch vorhandenen Samenständen erkannt werden. Der nächste Schritt ist dann die Knospenbestimmung: „Hier muss vor allem auf vorhandenen Jungwuchs geachtet werden“, fährt die Exkursionsleiterin fort, denn die Knospen hochgewachsener Bäume sind für die Gruppe nicht erreichbar.
Doch auch an einem entwurzelten Baum, der nun den Pflanzenfreunden zu Füßen liegt, können die Knospen direkt bestimmt werden. Nach und nach prägen sich die häufigeren Arten bei den Teilnehmern ein und nach einem spannenden und humorvollen Spaziergang nimmt jede/r etwas für sich mit - nicht zuletzt den Geschmack der Lindenknospen im Mund, die sehr bekömmlich sind. Wie schön, dass sich in der Natur zu jeder Jahreszeit etwas entdecken lässt!
Am 7. Dezember hatte sich im Foyer des Stadttheaters eine Biene eingefunden, um über die Initiative Aschaffenburg summt zu informieren. Passend zum Goldenen Boskop, dem Theaterstück des heutigen Abends, gab es am Stand Infomaterial über insektenfreundliche Gartengestaltung, Bau von Insektenhotels, Bepflanzung von Balkonkästen und vieles mehr. Die Besucher erfuhren von Ellen und Richard Kalkbrenner, den Vorsitzenden des LBV Aschaffenburg-Miltenberg, was sich alles inzwischen zum Thema Natur in der Stadt getan hat, um die Bestäuber anzulocken und was sie selbst tun können. Gerne wurden Samentütchen mitgenommen und von den leckeren Honigbonbons genascht.
In Kleinostheim fand am 28.11.2019 eine besondere Wahl statt: Fast 60 unserer Mitglieder aus den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg kamen zusammen, um den neuen Vorstand der Regionalgruppe Aschaffenburg/Miltenberg zu wählen.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung stellte Richard Kalkbrenner, der bisherige 1. Vorsitzende der Kreisgruppe Aschaffenburg die Aktionen im Landkreis vom vergangenen Jahr vor. Anschließend folgte ein Bericht von Thomas Ludwig, dem bisherigen 1. Vorsitzende der Kreisgruppe Miltenberg. Schon hier wurde klar, dass bereits eine enge Zusammenarbeit besteht und die Fachleute vom LBV häufig Führungen und Exkursionen im Nachbarlandkreis anbieten. Die Naturschützer sind in den Landkreisen in vielerlei Hinsicht aktiv: Es gibt u.a. Arbeitskreise zu Ornithologie, Amphibien, Fledermäusen, dem Biber, zu Blühflächen, Gewässern, Flächenpflege und Streuobstwiesen. Auch in der Kinder- und Jugendarbeit geschieht beim LBV einiges – insgesamt 10 Gruppen der Naturschutzjugend (NAJU) im LBV gibt es in den beiden Landkreisen.
Nach der Entlastung der bisherigen Vorstände wurde dem ausscheidenden Vorstand der Kreisgruppe Miltenberg herzlich für ihr langjähriges, kompetentes Engagement im Naturschutz gedankt. Thomas Ludwig erzählte von den 31 Jahren, die er nun schon für den LBV und die NAJU tätig ist.
Anschließend stand die Wahl des Vorstands der neuen Regionalgruppe an. Richard Kalkbrenner stellte sich zur Wahl und wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden der Regionalgruppe gewählt. Seine Frau Ellen ist die 1. Stellvertretende Vorsitzende, Michael Neumann wurde als 2. Stellvertreter gewählt. Zum neuen Vorstand gehören auch Steffen Hofer (Schatzmeister), Norbert Döhner (Schriftführer) und Manfred Knippel (Jugendbeauftragter) sowie die Beisitzer und Deligierten. "Wir haben ein tolles Team mit Aktiven aus beiden Landkreisen,” freute sich Richard Kalkbrenner. Seine Frau Ellen ergänzte: “Besonders schön ist die gute Stimmung bei uns in der Regionalgruppe."
Zum Abschluss des Abends wurden noch zwei Vorträge rund um die Wildtierhilfe gehalten. So wurde die Singvogelauffangstation in Eisenbach vorgestellt, in der Monika Keller verletzte Vögel aufnimmt und pflegt. Den Mitgliedern wurden Tipps an die Hand gegeben, wie bei einem Vogelfund vorzugehen ist und wann professionelle Hilfe nötig ist. Bei einem Vortrag zur Fledermaushilfe gab LBV-Experte Thomas Bormann Einblick in seine Tätigkeit im Fledermausschutz und zeigte, wie er auch das kleinste Fledermausbaby erfolgreich ernährt und schließlich auswildert.
Am 23. November fand in der Festung Marienberg in Würzburg eine LBV Veranstaltung zu diesem Thema statt, die auf sehr großes Interesse stieß. Um 9 Uhr morgens war der große Saal in der Burg bis auf den letzten Platz belegt Das freute unseren Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer, der alle Anwesenden herzlich begrüßte. Im Rahmen dieser Tagung sollte das aktuelle Wissen um die Vogelwelt Bayerns zusammengetragen werden.
Die Beiträge haben sich mit dem nationalen Bericht zur Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie und mit der Bestandssituation der Vögel in Deutschland, insbesondere in den Vogelschutzgebieten, befasst. Einen wesentlichen Teil haben die Ergebnisse der verschiedenen Monitoringprogramme in Bayern eingenommen. Es wurden aber auch neue Ergebnisse aus laufenden Projekten zu bedrohten Wiesenvogelpopulationen, Artenhilfsprogrammen, wie Wiesenweihe, Ortolan, Felsbrüter, sowie die Entwicklung von Vogelbeständen in verschiedenen Lebensräumen vorgestellt. Abschließend wurden die erforderlichen Aktivitäten zur Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie auf Basis der Erkenntnisse, als Vogelschutzstrategie für Bayern, festgehalten. Zum Schluss standen die Experten für Fragen zur Verfügung. Das rege Interesse an diesem Tag zeigt, wie wichtig das Thema in der heutigen Zeit für viele Menschen ist. Das ist eine Bestätigung in unserem Einsatz zum Wohle der Natur nicht nachzulassen.
Dr. Andreas von Lindeiner hielt darüber am 20. November in der VHS Aschaffenburg einen spannenden Vortrag.
Der Artenschwund hat sich auf vielfältige Weise manifestiert und ist nicht mehr wegzudiskutieren. Es gibt viele Ursachen dafür und keine einfachen Lösungen. Jede Art, jeder Lebensraumtyp, aber auch jede Rückgangsursache benötigt spezifische Lösungsansätze. Im Rahmen des Vortrages wurden die verschiedenen methodischen Ansätze vorgestellt, wie man offene Fragen und Probleme wissenschaftlich angeht, auf dieser Basis Lösungsansätze erarbeitet und diese in der Praxis umsetzt. Hierbei wurden Monitoring- und Artenhilfsprogramme, Kooperationsprojekte, Flächenkauf und Schutzgebietsausweisungen sowie das Management durch Gebietsbetreuer, aber auch die Behandlung von Konflikten mit sogenannten „Problemarten“ und notwendige politische Initiativen behandelt. Von Lindeiner zeigte anhand seiner Präsentation den interessierten Zuhörern, das die vielseitigen Hilfsmaßnahmen seit vielen Jahren eine Hauptaufgabe des LBV sind. Dies erfordert ein großes Netzwerk um dieser großen Herausforderung gerecht zu werden. Anschaulich schilderte der Biologe die Schwierigkeiten aber auch die Erfolge. Am Ende entspann sich eine lebhafte Diskussion und jede Frage wurde vom Experten gerne beantwortet.
Eine Kooperation von Bund Naturschutz in Bayern e.V., Landesverband Bayerischer Imker, Landesbund für Vogelschutz und VHS Aschaffenburg
Anfang November hielt Dr. Klaus Heller einen besonderen Vortrag: Es ging um die visuelle Wahrnehmung, um Schein und Sein dessen, was wir glauben zu sehen. Er entführte die Besucher in eine Welt der optischen Illusionen und erklärte, wie diese zustande kommen. Unser Auge funktioniert zwar wie eine Kamera, die objektiv ein Bild aufnimmt, aber unser Gehirn interpretiert dies subjektiv abhängig von unseren gemachten Erfahrungen und der Persönlichkeit. So können zwei Personen ein Bild ganz anders wahrnehmen und es ganz unterschiedlich interpretieren. Einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung hat auch das Alter – ein Kind nimmt seine Umwelt deutlich anders wahr als eine Erwachsener.
Dr. Klaus Heller ist als Biologe mit Studienschwerpunkt Sinnes- und Neurophysiologie auch Naturfotograf und Naturschützer und Experte auf diesem Gebiet. Und so gab es bei den Gästen einige „Aha“-Effekte über Bilder, die sie sahen, aber nicht wahrgenommen haben sowie Bilder, die sie nicht wahrnahmen, aber zu sehen waren. Nach den beim Vortrag gewonnen Erkenntnissen wurde die visuelle Wahrnehmung unserer Umwelt bei den Teilnehmern sicher ein wenig zurechtgerückt und die Umwelt wird vielleicht jetzt mit anderen Augen gesehen.
Am letzten Samstag im Oktober traf sich LBV-Libellenfachmann Günter Farka mit Interessierten zu dem letzten Teil des vier Termine umfassenden Libellenworkshops. Nachdem es bei den vergangenen Terminen um die Bestimmung der verschiedenen Groß- und Kleinlibellenarten ging und die Teilnehmer den Bestand an einem Gewässer kartiert hatten, standen diesmal die Exuvien im Mittelpunkt.
Die Libelle verbringt – je nach Art – die ersten ein bis sechs Jahre ihres Lebens im Larvenstadium im Gewässer, wo sie sich räuberisch von Kleinstlebenwesen ernährt. Bereits in dieser Zeit häutet sie sich mehrere Male. Im letzten Schritt ihrer Entwicklung findet eine vollständige Verwandlung (Metamorphose) statt. Anschließend verlässt die Libelle ihren bisherigen Lebensraum, klettert an Pflanzenstängeln hoch und schlüpft anschließend aus ihrer Haut. Diese zurückbleibende Libellenhaut nennt sich Exuvie. Anhand der Exuvie kann die Art bestimmt werden, wie die 6 interessierten Teilnehmer feststellten. Nach einem kurzen Einstieg mit Fotos und Berichten betrachteten sie die zuvor gesammelten Exuvien und bestimmten diese mit Hilfe des Fachmanns. Die Exuvien sahen unter der Vergrößerung faszinierend aus – als seien sie nicht von dieser Welt.
Dabei sind sie schon lange ein Teil der Welt: Die farbenprächtigen Libellen gab es bereits zur Zeit der Dinosaurier und ihre Flugfähigkeit ist Reich der Insekten herausragend: Mit ihren 4 Flügeln sind sie besonders schnelle und geschickte Jäger, die im Flug andere Fluginsekten erbeuten. Großlibellen können dabei bis zu 40 km/h schnell fliegen, plötzliche Richtungswechsel vollziehen und abrupt abbremsen. Kein Wunder, dass der Libellenworkshop ein voller Erfolg war: Die Teilnehmer waren begeistert vom Einblick in die Welt der Libellen.
Am Sonntagnachmittag einen Spaziergang durch den Wald, im Sommer die Kühle genießen oder sich im Winter über das Holz für ein wärmendes Feuer freuen. Der Wald hat in vielerlei Hinsicht einen Bezug zu uns, und doch wissen wir oft nur wenig über ihn. Deshalb stand im Fokus der interaktiven Waldführung am 29.10. um 14 Uhr am Grauberg die wichtigsten Baumarten kennenzulernen und herauszufinden welche Funktionen der Wald hat.
Gleich zu Beginn der Führung wurden die Teilnehmer aufgefordert Blätter von Bäumen auf dem ersten Wegstück mitzunehmen. Gar nicht so leicht, wenn sich der Haselstrauch als Baum tarnt oder der wilde Wein wie eine Liane einen Baum überwuchert. Aber Referentin Dr. Olivia Dieser erklärte anhand der Blattform und Blattstruktur zu welchem Baum das jeweilige Blatt gehörte und so kamen über die ganze Führung neben der Buche noch die Eiche und Birke als Laubbäume und die Fichte, Lärche, Kiefer und Douglasie als Nadelbäume hinzu. Ganz nebenbei lernten die Teilnehmer auch den Unterschied zwischen dem Laubbaum, der im Herbst seine Blätter abwirft, um sich vor dem Verdursten durch Frost zu schützen, und dem Nadelbaum, der bis auf die Lärche seine Nadeln im Winter behält, kennen.
Auch die Rinde jedes Baumes ist anders. Dies konnten die Teilnehmer hautnah bei der Aktion „Baumbegegnung“ erfahren. Zu zweit – einer mit verbundenen Augen, der andere sehend – ertasteten die Teilnehmer die Bäume und wurden so auf Besonderheiten aufmerksam, die ihnen sonst vielleicht entgangen wären . Auch bei der Aktion „Fotograf und Kamera“, bei der ein Teilnehmer die Kamera darstellte und der andere den Fotografen, bekamen die Teilnehmer bei zwei verschiedenen „Aufnahmen“ gezeigt, wie unterschiedlich dicht und strukturiert ein Wald doch sein kann und welche Vorteile ein Wald mit alten und jungen Bäumen bietet. Nicht nur mehr Lebewesen finden in strukturreichen Wäldern mit Totholz einen Lebensraum, auch ein Erdrutsch oder Sturm kann dann weniger verwüsten. Auch bei Starkregen wirkt der Waldboden wie ein Schwamm und nimmt die Wassermengen schnell auf und gibt sie erst langsam wieder ab.
Gegen Ende der Führung erfuhren die Teilnehmer bei einer etwa 100 Jahren alte Buche, was diese innerhalb einer Stunde alles leistet: Sie verbraucht 2,4 kg Kohlenstoff (CO2) und 1,0 kg Wasser (H2O) und produziert dafür 1,8 kg Sauerstoff (O2) und 1,6 kg Zucker (C6H12O6). 2700 junge Buchen wäre nötig, um diese Leistung nach dem Fällen einer solchen Buche zu ersetzen. Ganz zum Schluss wurde das neue Wissen der Teilnehmer beim Blättermemory auf die Probe gestellt. Olivia Dieser war begeistert, dass die Teilnehmer SOVIEL mitgenommen haben.
Zimtfarbener Weichporling, Grünblättriges Schwefelköpfchen, Netzstieliger Hexenröhrling – diese Namen zergehen förmlich auf der Zunge. Die so benannten Pilze sollten es besser nicht tun, denn sie sind giftig. Damit diese Giftpilze gar nicht erst im Sammelkörbchen landen, informierte Dr. Klaus Bsonek auf Einladung des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in der Aschaffenburger Umweltstation am Exe über „Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger“.
Die für Laien und erfahrene Pilzsammler gleichermaßen interessante Präsentation bot einen fundierten Überblick über bekannte Pilzfamilien und ihre Bestimmungsmerkmale. Dem essbaren Vertreter wurde jeweils das giftige Familienmitglied mit den entscheidenden Unterschieden gegenübergestellt. Die Informationen zu Ausrüstung, zum richtigen Sammeln und zur Zubereitung der Pilze fanden im Plenum großen Anklang. Sogar viele langjährige Sammler konnten hier ihr Wissen auf den neuesten Stand bringen.
Als Apotheker und Experte der Gesellschaft für Mykologie ist Dr. Bsonek für die Giftnotrufzentralen der Region Ansprechpartner bei Pilz-Vergiftungsfällen. Und so durften ein Exkurs ins Reich der Pilzgifte und Erste-Hilfe-Anweisungen für den Ernstfall nicht fehlen.
Am Ende des Vortrags ging es dann noch um die Spätfolgen der Katastrophe von Tschernobyl (1986): nach wie vor sind in vielen Gebieten Bayerns die Pilze radioaktiv belastet. Die gute Nachricht: die Fall-out-Wolke ist damals am Spessart vorbeigezogen und so sind die Pilze hier nicht belastet. Zum Abschluss wiederholte der Pilzkenner Bsonek nochmal die allerwichtigste Regel an diesem Abend: „Essen Sie nur, was Sie zweifelsfrei bestimmt haben.“ Denn – wie allgemein bekannt - kann man alle Pilze essen, aber manche nur einmal…
Beim Klimastreik am 20.09. beteiligte sich der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) auch bei der Demo in Aschaffenburg. „Denn wir kämpfen für eine gemeinsame Sache,“ sagte Sabine Michael von der LBV Kreisgruppe Aschaffenburg in ihrem Redebeitrag bei der Kundgebung zur Demo: „Den Klimaschutz. Ohne Klimaschutz können wir unsere Natur nicht schützen. Und ohne unsere Natur zu schützen, werden wir die Erderwärmung nicht aufhalten können. Wir brauchen eine intakte Natur um zu überleben. Wir müssen unsere Erde, unseren Lebensraum, schützen. Für uns, für unsere Kinder, für unsere Natur.“
Zahlreiche Mitglieder des Arten- und Biotopschutzvereins teilen diese Ansicht und beteiligten sich ebenfalls bei der Demo. „Artenschutz = Klimaschutz“ war auf den Schildern zu lesen, „Kurzsteckenflüge nur für Insekten“ oder „We love Wald“.
Den Einfluss des Klimawandels auf die Natur in und um Aschaffenburg bemerken die Naturschützer bereits. So leiden gebäudebrütende Arten wie der Mauersegler besonders unter den am Nest entstehenden Extremtemperaturen, unter der anhaltenden Trockenheit litten die Tier- und Pflanzenarten. Besonders betroffen sind unsere Wälder, die unter der Trockenheit leiden. Die Bäume werden so anfälliger für Schädlinge und knicken bei den immer häufiger und heftiger werdenden Stürmen einfach um. Das weltweite Waldsterben und die Waldbrände sind nicht nur so dramatisch, weil sie mit einem Verlust an Artenvielfalt einhergehen, sondern hat auch global verheerende Auswirkungen auf das Klima. Der Schutz der Wälder ist deshalb beim Klimaschutz von besonders großer Bedeutung, wie auch die neusten Untersuchungen des Weltklimarats zeigen. Die Ursache für den Verlust von Wäldern ist global in erster Linie deren Rodung für den Anbau von Lebens- und Futtermitteln.
Deshalb hat sich der LBV bei seinem gemeinsamen Stand mit dem BUND im Anschluss an die Demo diesem Thema gewidmet und Passanten aufgeklärt. Am Stand des LBV konnte auch ein persönliches Klimaversprechen abgegeben werden. Dabei zeigte sich, dass die Aschaffenburger auch zu persönlichen Einschränkungen für den Klimaschutz bereit sind: So nahmen Sie sich z.B. vor, weniger Rindfleisch zu essen, weniger Fleisch zu essen, auf Fernreisten und Kreuzfahren zu verzichten, öfter mal das Fahrrad statt des Autos zu nehmen und Bäume zu pflanzen. All dies sind wichtige persönliche Schritte auf dem Weg zum Schutz unseres Klimas. entsprechende politische Rahmenbedingungen zum Klimaschutz sind aber essentiell.
In der alten Fasanerie in Klein-Auheim räumte Günter Trapp, ein anerkannter Wolfsberater, mit dem Märchen vom bösen Wolf auf. Trotz des etwas kühlen Wetters fanden sich 39 Interessierte ein, um dem Mythos Wolf näher zu kommen.
Gleich am Anfang erzählte Günter Trapp den Zuhörern viel Wissenswertes über das Tier, das bei uns im Spessart noch nicht angekommen ist. Der Wolf lebt in Familienverbänden mit sieben bis zehn Mitgliedern, geht den Menschen aus dem Weg und reißt junge oder schwache Tiere. Da es inzwischen eine große Population an Wildschweinen und Rehen gibt, kann der Wolf die Vermehrung im Zaum halten, in dem er den Nachwuchs dezimiert. Um große Tiere macht er einen Bogen. Günter Trapp zeigte zum Beweis, das Gebiss eines ausgewachsenen Keilers das dem Wolf gefährlich werden kann. Probleme mit Wölfen sind durch Anfüttern von Menschen gemacht. Normalerweise meidet er den Ort wo es nach Menschen riecht. In den letzten Jahrzehnten ist kein Mensch von Wölfen, aber von vielen Hunden verletzt oder getötet worden. Schafe sind eine einfache Beute für den Wolf und deshalb müssen die Schafhalter auch dahingehend unterstützt werden. Viele Programme dazu gibt es schon. Günter Trapp zeigte die Grau- und Polarwölfe in den großen Gehegen und konnte einige Geschichten über sie erzählen. Zum Beispiel gibt es auch Mobbing unter den Tieren oder Weibchen die Jungwölfe untereinander ausspielen. Also nicht anders wie bei uns Menschen. Die Hirsche waren gerade in der Brunft und wir konnten beobachten wie der Platzhirsch sein Revier verteidigte. Günter Trapp wusste auch da einiges zu berichten. Die Mufflons fraßen gerne den Kindern das Futter aus der Hand, das Günter Trapp mitgebracht hatte.
Anmutig zogen die Luchse an uns vorbei und keiner konnte verstehen, dass diese herrlichen unter Schutz stehenden Tiere, bei uns verfolgt und getötet werden. Einen zu Gesicht zu bekommen grenzt an ein Wunder und der Mensch gehört mit Sicherheit nicht zu ihrem Beuteschema.
Zum Abschluss der Führung konnten wir noch die großen Wisente bewundern, die amerikanischen Bisons ähneln. Diese Tiere wurden dort von den weißen Siedlern fast ausgerottet. Hoffen wir, dass der Wolf eine Chance bekommt bei uns wieder heimisch zu werden. Der Wolf ist von selbst zurückgekommen und wir müssen lernen wieder mit ihm zu leben. Die Gruppe verabschiedete sich mit neuen Erkenntnissen im Gepäck zufrieden von dem Referenten.
Der Sternenhimmel mit seinen unendlichen Weiten hat den Menschen schon immer fasziniert.
Deshalb trafen sich bei herrlichem Sommerwetter an der Aschaffenburger Umweltstation fast 50 Interessierte, um gemeinsam mit Michael Herrmann in den Abendhimmel zu schauen. Bei einsetzender Dunkelheit und dem klaren Himmel konnte man viele Sternenbilder gut erkennen. Michael Herrmann hatte seine Teleskope mitgebracht. Alle Teilnehmer konnten der Reihe nach einen Blick auf Jupiter und auf immerhin 4 von mehr als 70 Monden werfen. Der Saturn zeigte sich ebenfalls deutlich und jeder versuchte seine Ringe zu erkennen.
Michael Herrmann erklärte den begeisterten Zuhörern anhand einzelner Sternenbildern deren Namen und oft auch die Entfernung in Lichtjahren zur Erde. Seine Aussage, dass wir ein sehr altes Abbild der Sterne sehen, da das Licht ja einige Jahrzehnte zu uns unterwegs war, lies die Teilnehmer über die Unendlichkeit unseres Universums nachdenken. Michael Herrmann konnte alle Sternenbilder am Himmel benennen und durch seine Erklärungen waren Pegasus und die Galaxie Andromeda am Himmel zu erkennen. Der Polarstern als Fixpunkt war für die Teilnehmer gut zu lokalisieren zwischen großem Wagen und Kasiopaia. Sterne haben unterschiedliche Farben von blauweiß über gelb bis rötlich erfuhren die Sternengucker. Manche flackern sogar ein wenig. Als es immer dunkler wurde konnte man gut die Milchstraße erkennen. Der Referent kam auch auf die Tierkreiszeichen, wie Wassermann oder Fische zu sprechen, die am Himmel zu sehen waren.
Die Entfernungen der Sterne und sogar die Geschwindigkeit unserer Erde um die Sonne waren kein Problem für Michael Hermann und beeindruckte die Zuschauer mächtig.
Zu jedem Sternbild erzählte Michael Hermann auch die Entstehungsgeschichte des Namens, die in fast allen Fällen auf die griechische Mythologie zurückzuführen ist. So tauchten alle tief in die spannenden Geschichten über die vielen griechischen Götter ein.
Alle Teilnehmer gingen überwältigt und voller Staunen nach Hause nachdem ihnen Richard Kalkbrenner auch die Arbeit des LBV von Alzenau bis Amorbach erläuterte und auf die vielen ehrenamtlichen Aktivitäten hingewiesen hatte.
Was genau ist eigentlich eine Wiese? Wie entsteht sie, und unter welchen Bedingungen kann sich hier ein artenreicher Bestand entwickeln, der auch für viele Tiere einen wertvollen Lebensraum darstellt? Hierzu haben die Teilnehmer der Wiesenexkursion im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet in Obernau am 15.06.2019 so einiges erfahren. Sie fand im Rahmen der Reihe zum Thema „Artenschutz“, veranstaltet vom BUND Naturschutz im Kreis mit dem LVB, LV-Bayerischer Imker und der VHS Aschaffenburg statt.
Die Gebietsbetreuerin für Grünland des Naturparks Spessart stellte verschiedene Wiesentypen vor: in Abhängigkeit des Standorts mit verschiedenen Bodenverhältnissen, unterschiedlicher Pflege und vielen weiteren Punkten entwickeln sich verschiedene Pflanzengesellschaften. Je nach Zusammensetzung der Pflanzen sind wiederum auch bestimmte Tierarten in den Wiesen unterwegs. Es handelt sich um einen spannenden, variationsreichen Biotoptyp, und gerade die artenreichen Wiesen nehmen rasant ab: auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen stehen die Grünlandtypen wie Nasswiesen und Co. ganz oben. Im Unterschied zu den stark nachgefragten Blühflächen, die neu eingesät werden
Typisch für unsere Region sind insbesondere die Streuobstwiesen, von denen auf der Führung einige Flächen mit besonders alten Obstbäumen bestaunt werden konnten.
Diese bieten auch sehr viel mehr Lebensraum und Nahrung als die häufig nachgefragten Blühflächen, die neu eingesät werden und dann für einige Jahre bestehen. Insgesamt war es eine interessante Führung durch ein besonderes Gebiet, auf dessen Wiesen und Weiden die Teilnehmer künftig sicher öfters unterwegs sein werden.
In der Dämmerung, wenn in der Fasanerie Ruhe eingekehrt ist, sind sie unterwegs, die lautlosen Jäger der Nacht. In der Fasanerie trafen sich in der Dämmerung 30 Interessierte, um sich von Thomas Bormann in die Geheimnisse dieser Säugetiere einweihen zu lassen. Vielen Menschen sind sie unheimlich, doch Thomas Bormann räumte mit den alten Mythen und Sagen auf und erklärte, wie wichtig gerade diese kleinen Säuger für unser Ökosystem sind. Der anerkannte Fledermausberater, wusste jede Menge über die nachtaktiven Tiere und ihre Lebensweise zu berichten. Bei dem Rundgang zeigte er auf die unterschiedlichen Fledermauskästen, die an einigen Bäumen in der Fasanerie angebracht sind, um den Tieren Unterschlupf zu bieten. Als die Gruppe am See angekommen war schaltete Michael Lutz, der Thomas Bormann unterstützte, den Detektor ein, um die Laute der schnellen Flieger für uns Menschen hörbar zu machen. Was für uns nur als unterschiedliches Knattern zu vernehmen war, können Spezialisten genau bestimmen.
Viele Wasserfledermäuse huschten pfeilschnell über das Wasser, um nach Mücken zu schnappen. Man kann sie an ihren weißen Bäuchen erkennen, meinte Thomas Bormann. Die Kinder versuchten sofort, mit dem Licht ihrer Taschenlampen, dem Flug der Tiere zu folgen. Es gibt Wald-und Dorffledermäuse erklärte Thomas Bormann und alle Arten sind streng geschützt. In vielen Häusern suchen sie Unterschlupf, doch willkommen sind sie leider nicht überall. Deshalb bietet der Fledermausschutz seine Hilfe an. Denn oft gibt es Lösungen, die beide Seiten zufrieden stellen. Dann steht vielleicht auch bald an ihrem Haus auf einer Plakette, “ Fledermäuse willkommen“.
Der Wiedehopf, ein schöner und interessanter Vogel, ist in Aschaffenburg angekommen. Schon ein Jahr zuvor hatte der LBV mit der BundesImmobilienverwaltung und der Stadt Aschaffenburg das Projekt Wiedehopf ins Leben gerufen. Nun da er im Frühling tatsächlich an der Umweltstation in Schweinheim gesichtet wurde, haben sich die bereits eingeleiteten Maßnahmen, um dem Wiedehopf eine Heimat zu geben ausgezahlt. Von Stefan Karpf, vom Verein Fidelio, wurden die Bausätze für die Nistkästen, die er perfekt ausgearbeitet hat, zur Verfügung gestellt. Dietmar Kampfmann vom LBV hat sie, mit Hilfe einer engagierten Truppe, zusammengebaut.
In der Hefner-Alteneckschule wurde sorgfältig genagelt und geschraubt. Alle waren mit Feuereifer bei der Arbeit, große und regensichere Nistkästen zu bauen, in denen der Wiedehopf dann bequem in Bodennähe seine Jungen aufziehen kann. Mitten im Naturschutzgebiet in Schweinheim, in der Nachbarschaft der Wildpferde, werden die Kästen später angebracht, in der Hoffnung, dass sie gut angenommen werden. Aschaffenburg wäre dann dort um eine Attraktion reicher.
Wenn im Sommer Schmetterlinge, Bienen und Spinnen auf bunten Blumen krabbeln, möchte man diese herrlichen Bilder gerne für immer festhalten. Doch ist das manchmal nicht so einfach. Insekten sind sehr klein und ständig in Bewegung. Damit ihre Aufnahmen auch gelingen, haben sich Hobbyfotografen mit ihrer Ausrüstung in der LBV Umweltstation eingefunden. Klaus Heller und Andrea Kammer starteten mit der theoretischen Wissensvermittlung über Blende, Belichtungszeit und ISOwert
Zum zweiten Teil des Workshops ging es in den Naturerlebnisgarten, um das Erlernte in die Praxis umzusetzen. Auf dem 4,5 ha großen Gelände konnte jeder der Fotografen sein Motiv finden. Schmetterlinge auf dem Sandmagerrasen, Wiesenblumen in unterschiedlichsten Formen und Farben auf denen sich Insekten tummeln, schillernde Libellen und vieles mehr. Gute Makroaufnahmen sind gar nicht so einfach zu bewerkstelligen, doch Klaus Heller und Andrea Kammer standen jederzeit für Fragen zur Verfügung. Der Gruppe machte das Fotografieren in der Natur großen Spaß und am Ende waren alle mit dem Erreichten sehr zufrieden.
Insektensterben, Rückgang der Vogelarten, Verschwinden der Reptilien – zerstören wir unsere
eigene Lebensgrundlage? Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) nimmt diese erschreckende Entwicklung nicht tatenlos zur Kenntnis. Mit dem neuen Projekt „Lasst es blühen! Bunte Vielfalt für
Kleinostheim“ setzt die LBV-Kreisgruppe Aschaffenburg für die Erhaltung unserer Natur und für die Rettung der heimischen Tier- und Pflanzenarten ein.
Ziel des Projekts ist es, in Kleinostheim eine blühende Modellgemeinde zu schaffen, dabei suchen wir die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Bauhof, den
Landwirten, Imkern, Verbänden, aber natürlich auch mit Privatpersonen. Im Jahr 2019 wird das LBV-Projekt dabei durch den bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücksspirale gefördert. Mit
im Boot ist bereits der Kleinostheimer Verein Unbezahlbar, der einen Gemeinschaftsgarten angelegt hat.
Am Sonntag, den 07.07. fand von 10 bis 15 Uhr die Auftaktveranstaltung zu dem neuen Blühprojekt statt. Im LBV-Naturerlebnisgarten in Kleinostheim gab es nach einer Begrüßung durch den LBV-Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer und den Kleinostheimer Bürgermeister Dennis Neßwald ein buntes Programm mit vielen Informationen rund um das Thema Thema Blühende Vielfalt, "Aschaffenburg summt" und Insekten. Für das leibliche Wohl war mit Schlaraffenburger und einem lokalen Caterer gesorgt.
Rund um Libellen, insbesondere Großlibellen, drehte sich ein Workshop am 6. Juli in der Kleinostheimer LBV-Umweltstation:
Der Libellenexperte Günter Farka vermittelt den Teilnehmern sehr fachkundig, anschaulich und geduldig eine wissenschaftliche Vorgehensweise zur Bestimmung der Großlibellen. Außerdem geht er auf die Entwicklungsgeschichte dieser "Edelsteine der Lüfte" ein und erläutert ihre zoologische Systematik - besser verständlich: die Einteilung und Benennung der verschiedenen Arten.
"Urlibellen" gab es bereits vor 300 Millionen Jahren, man könnte sie also fast als kleine Flugsaurier betrachten. „Sie gehören zu den erdgeschichtlich ältesten geflügelten Insekten", erzählt der Fachmann.
Wie leben sie überhaupt? Und welche Ausrüstung brauche ich als Libellenkundler? Diese und weitere Themen werden vermittelt und diskutiert.
„Die Libellen ernähren sich räuberisch", weiß Farka. Schon die Libellenlarven fressen Larven von Artgenossen oder anderen Insekten, Wasserflöhe, oder Kaulquappen, und die erwachsenen Libellen - sogenannte Imago - fressen sämtliche Insekten wie z.B. Mücken oder Fliegen, und auch andere Libellen.
Ganz schön gefährlich, solch ein Libellenleben.
Nach einem Theorieteil können einige Großlibellen auf dem LBV-Gelände entdeckt und bestimmt werden - unter anderem im fantastischen "Paarungsrad", einer fast herzförmigen Figur, die die Libellen während der Paarung einnehmen.
Die gute Laune in der Gruppe bleibt und alle freuen sich über eine rundum gelungene Veranstaltung. Dier kommende Workshop zu der Bestimmung von Exuvien (dem "Häutungshemd" der Libellen) findet am 26.10. statt. Eine Anmeldung ist noch möglich!
Im Frühjahr traf sich abends wieder eine kleine Gruppe Vogelfreunde, mit Dr. Klaus Heller von der LBV Kreisgruppe Aschaffenburg am JUKUZ zu einem Gebäudebrüter-Stadtspaziergang. Seit letztem Jahr beobachtet und kartiert der LBV in der Stadt Aschaffenburg Gebäudebrüter. Da finden sich Falken, Schwalben, Dohlen, Mauersegler, Rotschwänzchen, Spatzen und Fledermäuse. Verschiedene Gruppen von Vogelfreunden sind seit April, mit Ferngläsern bewaffnet, unterwegs und werden oft bestaunt. Diesmal nahm Klaus Heller die Interessierten mit auf einen Rundgang, um sie auf die tierischen Bewohner aufmerksam zu machen. Er erklärte, dass viele Tiere die Stadt für sich entdeckt haben, da Nistplätze und das Nahrungsangebot in der freien Natur immer weniger werden. Mit lautem Geschrei und mit enormer Geschwindigkeit sausten Mauersegler um die Ecke, krallten sich sekundenschnell am Gemäuer fest um ihre Jungen zu füttern und waren schon wieder in der Luft um neue Nahrung herbei zu schaffen. Einige Spatzen schimpften unter einem Dachgiebel hervor und Häuser voller Schwalbennester wurden besichtigt. Der Turmfalke, der am Schloss sein Zuhause hat, zog über uns seine Kreise. Der LBV ist den Hausbesitzern sehr dankbar, die ihr Haus den Vögeln und Fledermäusen zur Verfügung stellen und damit zu ihrer Arterhaltung beitragen. Alle die dabei waren, bestätigten am Ende des Spaziergangs viel Wissenswertes von Klaus Heller erfahren zu haben und werden nun mit ganz anderen Augen durch unsere Stadt zu gehen.
Michael Hermann entführte die Menschen im Juni wieder an der Aschaffenburger Exe in die wunderbare Welt der Schmetterlinge und Spinnen. Sein großes Wissen über diese Wesen teilt er jedes Jahr gerne mit interessierten Teilnehmern seiner Exkursionen. Schmetterlinge sind durch ihr ansprechendes Äußeres allseits beliebt und gerade hier, in dem Naturschutzgebiet, gibt es die unterschiedlichsten Exemplare zu bewundern. Der Russische Bär, Dickkopffalter, Bläulinge, Schwalbenschwänze und viele mehr, kann man hier bewundern. Michael Hermann kann viel über ihre Vorlieben und Lebensweisen erzählen. Es ist spannend wie aus einer einfachen Raupe einmal ein wunderschöner Falter wird. Aber selbst die Raupen sind mit ihrem teils bunten oder borstigen Aussehen faszinierend. Spinnen haben dagegen für viele Menschen etwas Gruseliges. Dabei sind ihre unterschiedlichen Netze reine Kunstwerke, besonders wenn Regentropfen sie wie glänzende Perlen schmücken. Ohne Spinnen würden wir knietief in Insekten waten, erklärte Michael Hermann. Spinnen sind deshalb wichtige Partner um die Natur im Gleichgewicht zu halten. Kinder und Erwachsene konnte unser Spezialist bei seinem Rundgang begeistern und er beantwortete gerne alle Fragen. Wer sich für den Sternenhimmel interessiert, den lädt Michael Hermann am 31. August um 21 Uhr wieder an die Umweltstation in Aschaffenburg ein. Denn auch da kennt er sich hervorragend aus.
Früh morgens raus ins Grüne, Vogelgesängen lauschen und dabei einer sinnvollen und entspannenden Tätigkeit nachgehen: das war der Einstieg in den Sensenkurs am 8. Juni beim Landesbund für Vogelschutz.
„Am besten lässt sich das Gras schneiden, wenn es noch nass vom Tau ist“, erklärt der Sensenlehrer Christof Lorenz. Aus diesem Grund beginnt der Kurs schon morgens um 7 Uhr. „Mähen und Dengeln für den Hausgebrauch“ ist das, was die einzelnen Teilnehmer lernen möchten. „Ohne Gehörschutz in der Wiese stehen, weil die Motorsense so laut ist“, „auf eine naturverträgliche Weise Heu machen“ oder „die Streuobstbäume freihalten“ - das sind einige Ziele der Anwesenden. Und obwohl die gleichmäßigen Bewegungen geradezu wohltuend für Körper und Geist sind, ist das Sensen gar nicht langsam. Mit jedem Quadratmeter, den die neuen „Mohder“, wie Senser genannt werden, mähen, werden sie sicherer und schneller - ohne jegliche Hektik. „Sensen ist nicht anstrengend“, betont Christof Lorenz, „mit der richtigen Technik braucht man dazu keine Kraft“.
Jede Sense wird auf die richtige Größe der Mohder eingestellt. Nach kurzer Übungszeit wird klar, dass das Sensen schnell zu einer Leidenschaft werden kann. Die Kursteilnehmer möchten gar nicht mehr aufhören, probieren unterschiedliche Sensen für Gras- bis Gehölzschnitt aus und stellen viele Fragen. Mit einem Wetzstein werden die Sensen immer wieder geschärft.
Am Nachmittag zeigt der Sensenexperte das Dengeln: hier wird die Schneidekante mit einem Hammer „ausgezogen“, also platt geklopft, um sie zu schärfen. Dies benötigt einige Erfahrung. Die Teilnehmer lernen unterschiedliche Dengelmethoden kennen, bei denen man auf einer kleinen Bank oder einem Baumstück sitzt und mit verschiedenen Werkzeugen arbeitet. Am beliebtesten ist der „Dengel-Bengel“, der die Arbeit durch einen Führungsstift erleichtert.
Mit dem beruhigenden, gleichmäßig schwingenden „Wusch“-Geräusch der Sense im Ohr gehen die Seminarteilnehmer schließlich nach Hause - mit dem Plan, gleich am nächsten Morgen mit der Sense in der taufrischen Wiese zu stehen. Christof Lorenz verabschiedet die Anwesenden mit dem Sensengruß: „Allzeit a guade Schneid!"
Wer in den nächsten Wochen durch die Wiesen im Landkreis Aschaffenburg spaziert, wird sicher den ein oder anderen Mohder entdecken. Doch Vorsicht: bei genauem Hinschauen ist das Sensen ansteckend und lässt einen nicht mehr los. Mehr Informationen zu den Sensenkursen von Herrn Lorenz unter www.kahlgrundapfel.de
Am 08. und 09. Juni stand bei der Unterafferbacher Kulturwerkstatt die Tür offen: Jung und Alt waren herzlich willkommen und konnten einiges über Bienen erfahren. Schon am Eingang in den Hof gab es alte Bienenkästen zu bestaunen, die bereits vor über 100 Jahren von Imkern genutzt wurden.
Auch der LBV war unter der Leitung von Markus Dümig mit einem großen Stand dabei, informierte über "Aschaffenburg summt!", naturnahe Gärten, regionales Saatgut und konnte einige Kinder für die Lebensweise der Bienen mit einem Quiz begeistern. Nachmittags berichtete die Honigbiene Hertha den Zuschauern kindgerecht aus ihrem Alltag mit 30.000 Geschwistern. Der Imker Jan Bareins, der auch zusammen mit seiner Frau die Kulturwerkstatt leitet, zeigte den Kindern, wie er seine Bienen hält und woher man eigentlich den Honig bekommt. Dazu gab es eine anschauliche Ausstellung der "Honigküche" mit vielen Informationsmaterialien.
Bei einem Stück Kuchen und bestem Wetter konnten so wieder neue "Mitsummer" gefunden werden!
Bild: Markus Dümig
Text: Judith Henkel
Es gibt sie noch, die schönen Flecken auf der Erde, in denen das Leben scheinbar noch in Ordnung ist. Einer davon ist die ehemalige Kiesgrube Höfling, die seit 1984 vom Landesbund für Vogelschutz gepachtet ist und seither einen wichtigen Rückzugsort inmitten ausgeräumter Agrarlandschaft darstellt. Hierhin verschlug es eine kleine Gruppe abenteuerlustiger Naturfreunde, die am 27. Mai das Gelände auf leisen Sohlen erkundeten und dabei so einiges entdecken konnten.
Im Rahmen einer Exkursion erfuhr die Truppe zunächst einiges über die Entwicklung der Fläche in den vergangenen Jahrzehnten. „Nach Aufgabe der Nutzung wurde der Boden geradegeschoben. Alte Brückenteile dienten zunächst als künstliche Felshabitate und lockten Arten wie den Steinschmätzer in das Gebiet“, erklärte Judith Henkel. Einige der Teilnehmer kennen die 15 ha große Fläche, die etwa zur Hälfte Landschaftsschutzgebiet ist, bereits seit den 80er Jahren und waren gespannt, was sich in der Zwischenzeit alles verändert hatte.
So konnten auch immer wieder interessante Einwürfe aus dem Teilnehmerkreis den gemeinsamen Rundgang bereichern. Verschiedene Vogelarten, die in der Kiesgrube leben und brüten, wurden gehört und beobachtet, und seltene Pflanzen wurden bestaunt. Bis zu 10 m hohe Steilwände grenzen die Fläche nach außen hin ab, was durchaus das Gefühl vermittelt, in einer eigenen Welt zu sein. Gehölzinseln wechseln sich mit Altgrasbeständen und Magerrasen ab, Silbergras und Bauernsenf wurden näher betrachtet - „häufig sind gerade die kleinen und unscheinbaren Arten vom Aussterben bedroht“, meinte die Exkursionsleiterin mit einem Blick auf den kleinen Bauernsenf.
Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass es immer ein paar Menschen gibt, denen auch die kleinen, unscheinbaren Wesen ins Auge fallen und die sich für ihren Erhalt und ihren Lebensraum einsetzen. Sicher stellt die Kiesgrube ein gutes Beispiel für den Erhalt solcher Flächen dar und bleibt hoffentlich noch lange Zeit erhalten.
Bild und Text: Judith Henkel
Am 22. Mai um 19.00 Uhr traf sich eine kleine, Ornithologie-interessierte Gruppe mit Dr. Klaus Heller von der LBV Kreisgruppe Aschaffenburg vor dem Aschaffenburger Schloss zu einem gemeinsamen Gebäudebrüter-Stadtspaziergang.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung über die Gebäudebrüter wurde zunächst am Schloss Ausschau nach Mauerseglern, Falken und Dohlen gehalten, die sich bekannterweise an den Schlossmauern gerne aufhalten und ihr Nistquartier einrichten. Leider konnten an diesem Abend, trotz schönem Wetter, keine besagten Vögel am Schloss gesichtet werden. Erst nach Fortsetzung des Rundganges, in den Gassen der Altstadt, ließen sich die Mauersegler blicken und flogen mit hoher Geschwindigkeit und laut rufendem Sriii, Sriii über und durch die Aschaffenburger Altstadt. Insbesondere in der Bethgasse schossen die Mauersegler den Teilnehmern förmlich "um die Ohren" und konnten so besonders intensiv und lebensnah wahrgenommen werden. Neben den Mauerseglern konnte auch der Haussperling und der Hausrotschwanz in ihren natürlichen Habitaten beobachtet werden. Auch wenn keine Schwalben, Falken oder Dohlen gesichtet werden konnten, umso intensiver konnte das Flug- und Revierverhalten der Mauersegler beobachtet werden.
Die Truppe verbrachte einen schönen Abend mit den schätzenswerten Gebäudebrütern, für die sich die LBV-Gruppe einsetzt, und genoss die Beobachtung der Sommerboten, die uns zum Teil bereits im August wieder verlassen werden.
Bild: Andrea Kammer
Text: Klaus Heller
In Zeiten der ständigen Erreichbarkeit, von Stress und Eile, wird es für viele Menschen immer wichtiger einen Ausgleich zu haben, um wieder zu sich selbst zu finden.
Am Sonntag, den 20. Mai lud deshalb der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum Kennenlernen dieser Form der Entspannung in den Schönbusch nach Aschaffenburg ein. Bereits seit den achtziger Jahren wird Waldbaden als wissenschaftlich anerkannte Stress-Management-Methode in Japan sehr erfolgreich angewandt und gehört mittlerweile zur ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge des Landes. Studien haben dort ergeben, dass durch den Aufenthalt im Wald der Blutdruck gesenkt, der Puls reguliert und Stresshormone auf natürliche Weise reduziert werden. Die Waldluft vermehrt und aktiviert sogar unsere körpereigenen Killerzellen. Eine Therapie für innere Ruhe, erholsamen Schlaf und ein starkes Immunsystem.
Höchste Zeit also eine solche Veranstaltung auch den Menschen in und um Aschaffenburg näher zu bringen. Das große Interesse an diesem Tag gab dem Veranstalter Recht.
Markus Dümig, Vertreter des LBV, begleitete die Teilnehmer in der ca. zweistündigen Exkursion durch den Park und brachte Ihnen die sanfte Therapie für Körper und Geist näher. Dabei ist es wichtig, die Natur auf sich wirken zu lassen, sich vom Alltag, dem Stress und der Hast zu lösen und sich auf die Ruhe und die Kraft der Natur zu besinnen, um diese zu erleben und zu genießen.
Hierfür ist es nicht notwendig, sich körperlich anzustrengen oder anderweitig zu verausgaben. Um sich als Mensch neu zu zentrieren genügen moderate Bewegungen und einige einfache Übungen, die Markus Dümig den Teilnehmern aufzeigte und mit ihnen durchführte. Das Waldbaden und die dazugehörigen Übungen zielen auf folgende Punkte ab:
Entschleunigung – Achtsamkeit - Innehalten – Sinne öffnen – Staunen – Atmen – sanfte Bewegungen – und etwas Meditation.
Die Resonanz nach der Veranstaltung war bei den Teilnehmern überaus positiv. Viele der Teilnehmer bestätigten, dass es ihnen beim moderaten Laufen durch den Wald und durch die Übungen gelungen sei, ihren Alltag hinter sich zu lassen. Hierdurch seien sie zur Ruhe gekommen, hätten die Natur wieder intensiver wahrgenommen, sich daran erfreut und dabei entspannen können. Ziel und Zweck der Veranstaltung wurden damit erfüllt! Warum also nicht öfter Waldbaden?!
Text und Bilder: Markus Dümig
Rund um Libellen, insbesondere Kleinlibellen, drehte sich ein Workshop am 11. Mai in der Kleinostheimer LBV-Umweltstation:
Der Libellenexperte Günter Farka vermittelt den Teilnehmern sehr fachkundig, anschaulich und geduldig eine wissenschaftliche Vorgehensweise zur Bestimmung der Kleinlibellen. Außerdem geht er auf die Entwicklungsgeschichte dieser "Edelsteine der Lüfte" ein und erläutert ihre zoologische Systematik - besser verständlich: die Einteilung und Benennung der verschiedenen Arten.
"Urlibellen" gab es bereits vor 300 Millionen Jahren, man könnte sie also fast als kleine Flugsaurier betrachten. „Sie gehören zu den
erdgeschichtlich ältesten geflügelten Insekten", erzählt der Fachmann.
Wie leben sie überhaupt? Und welche Ausrüstung brauche ich als Libellenkundler? Diese und weitere Themen werden vermittelt und diskutiert.
„Die Libellen ernähren sich räuberisch", weiß Farka. Schon die Libellenlarven fressen Larven von Artgenossen oder anderen Insekten, Wasserflöhe, oder Kaulquappen, und die erwachsenen Libellen - sogenannte Imago - fressen sämtliche Insekten wie z.B. Mücken oder Fliegen, und auch andere Libellen.
Ganz schön gefährlich, solch ein Libellenleben.
Nach einem Theorieteil können trotz schlechten Wetters einige Kleinlibellen auf dem LBV-Gelände entdeckt und bestimmt werden - unter anderem im fantastischen "Paarungsrad", einer fast herzförmigen Figur, die die Libellen während der Paarung einnehmen.
Die gute Laune in der Gruppe bleibt und alle freuen sich über eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Grundlagen sind nun gelegt und alle Teilnehmer haben erst einmal Zeit zum Üben. Die kommenden zwei Workshops zu Großlibellen und der Bestimmung von Exuvien (dem "Häutungshemd" der Libellen) finden am 06.07. und am 26.10. statt. Eine Anmeldung ist noch möglich!
Text: Judith Henkel
Bilder: Peter Baumann
Am Samstag, den 04.05., fand eine gewässerkundliche Exkursion an der Gersprenz bei Stockstadt statt. Leider waren an diesem Morgen die Himmelspforten mit rund 3 Litern Niederschlag pro m² weit geöffnet. Erfreulicherweise hatten sich doch ein paar wenige Interessierte eingefunden und es stand nicht zur Debatte, die Führung nicht durchzuführen - lediglich die Wegstrecke wurde etwas abgekürzt.
Tanja Dickel aus dem LBV-Gewässerteam informierte über Quellen als Lebensraum und die verschiedenen Stressoren, welche auf diesen sensiblen Lebensraum einwirken. Neben kompletten Quellfassungen sind die land- und forstwirtschaftliche Nutzung, wie Fichtenmonokulturen, Faktoren, die sich negativ auf die einzigartigen Quellbiozönosen auswirken können.
Maximilian Sehr, Landespfleger des WWA Aschaffenburg, referierte über den Umsetzungsstand der Wasserrahmenrichtlinie und zeigte am Beispiel der Gersprenz, welche Probleme sich in der Umsetzung stellen. Neben mangelhafter Durchgängigkeit fehlt es vielen unserer Gewässer an Strukturen, wie dem Wechsel aus flachen, schnell überstömten Bereichen und ruhigeren tiefen Gumpen. Um darzustellen, mit welchen Maßnahmen sowie mit welch hohem finanziellen und personellen Aufwand die Wasserwirtschaft versucht, den europäischen Vorgaben gerecht zu werden, stellte Sehr eine geplante Renaturierungsmaßnahme und deren erhoffte Wirkung vor.
Abschließend wurden einige der kleinen Bewohner der Gewässersohle kurzzeitig entnommen und von der interessierten Gruppe begutachtet.
Bilder und Text: Maximilian Sehr
Am Donnerstag, den 2. Mai, fand die zweite Vogelstimmenführung mit Gerd Andres statt. Dieses Mal trafen sich ca. 20 Interessierte am Parkplatz des Goldbacher Waldfriedhofs.
Wie schon beim ersten Mal beschränkte sich Gerd Andres hauptsächlich auf 5 Vogelarten, auf welche er immer wieder hinwies, sobald sie zu hören waren. Die teilnehmenden Naturfreunde waren darüber sehr dankbar, denn wie die meisten bald feststellen mussten, ist dies gar nicht so einfach, da die anderen Vogelarten noch munter dazwischenzwitschern. Dieses Mal standen die Mönchsgrasmücke, die Singdrossel, der Gartenrotschwanz, der Buchfink und die Amsel im Fokus.
Die Wanderung führte durch den Unterafferbacher Forst und anschließend über Streuobstwiesen. So war auch zu erfahren, dass die Singdrossel sich eher im Wipfelbereich der Bäume aufhält und deshalb mit bloßem Auge auch selten zu erkennen ist. Vogelstimmenkundige können im Spessart durchschnittlich um die 30 unterschiedliche Vogelstimmen hören, an ausgewählten Orten und Zeiten ist durchaus mehr möglich. Dazu gehören natürlich die Wasserbereiche, Küstenregionen oder die Zeiten des Vogelzuges.
Sein außerordentliches Gehör für Vogelstimmen hat Gerd Andres schon als Junge mit seinem Vater auf Spaziergängen trainiert. Für die Vogelbestimmung zieht der Kenner auch immer die Umgebung mit ein, was diesen ab und an auch verwirrt, wenn für diese Umgebung untypische Laute zu hören sind. Als zwischendurch einmal die Vogelrufe auf sich warten ließen, zeigte er seinen interessierten Zuhörern, wie der moderne Mensch per App Vogelstimmen erklingen lassen kann, um das eigene Wissen zu erweitern. Eine äußerst interessante Information war auch, dass Vögel durchaus nach Situation unterschiedliche Laute von sich geben. So sind Balzgesänge völlig unterschiedlich zu Warnrufen. Selbst diese unterscheiden unter Gefahr von unten, z.B. Katze, Mensch… zu Gefahren aus der Luft bei Raubvögeln. Diese Warnrufe, sind selbst bei unterschiedlichen Vogelarten etwas ähnlich, so dass artfremde Vögel auf diese Warnungen reagieren können.
Gerd Andres hat den teilnehmenden Naturfreunden ein weiteres Mal eine kurzweilige informative Wanderung geboten, bei der jeder neue Erkenntnisse mit nach Hause nehme konnte. Die Tour endete auch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit und vor Einsetzen des Regens.
Bild: Andrea Kammer
Text: Kerstin Maidhof
Im Anschluss an die erfolgreiche Vertragsunterzeichnung zu „Landkreis Aschaffenburg summt“ des Landrates Dr. Ulrich Reuter, zusammen mit dem Vorsitzenden des LBV der Kreisgruppe Aschaffenburg, Richard Kalkbrenner, dem Vorsitzenden der Imker und Vertretern aus Berlin, fand am 29.04. im Landratsamt Aschaffenburg ein Vortag über bienen- und insektenfreundliche Gartengehölze statt. Referent war Klaus Körber von der staatlichen Meister- und Technikerschule für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.
Er stellte den ca. 30-40 Anwesenden zunächst die aktuellen Forschungsprojekte der LWG vor. Sein Rat an alle Gartenbesitzer und Städtebauplaner ist, auf möglichst viele unterschiedliche blühende Gehölze zu setzen, deren Blühphase von Januar bis September bzw. bis zur Frostperiode gleichmäßig verteilt ist. Dies ist oft auch über verschiedene Unterarten einer Baumsorte möglich. Dies stellte er anhand von einer langen Liste von Gehölzen, die nach Blühzeitpunkt sortiert waren, sowie den dazugehörenden Bildern anschaulich dar.
Darunter waren viele Pflanzen aus südlichen bzw. kargen Regionen - was im Hinblick auf den Klimawandel durchaus Sinn macht - aber auch viele zwischenzeitlich aus der Mode gekommene heimische Pflanzen, welche an Blühfreude und Schönheit den Exoten in nichts nachstehen. „Oft werden Bäume fälschlicherweise als Opfer des Klimawandels bezeichnet", erzählte Herr Körber, „dabei können auch zu kleine Pflanzlöcher oder mangelnde Wasserversorgung in den ersten Jahren der Grund für eine schlechte Entwicklung sein."
Dafür bietet der Handel bereits einige Innovationen an, z.B. Gießsäcke, die mit Hilfe einer Membran das Wasser langsam an die Erde abgeben, oder Pflanzringe, die größere Wassermengen an Ort und Stelle halten. Eine Möglichkeit, die heikle Anwachsphase zu erleichtern, ist ein Wildblumen-Rollrasen, welcher sich zunehmender Beliebtheit bei den Kunden erfreut.
Gehölze bieten auf kleinster Fläche mehr Blüten und somit mehr Futterquellen, als man mit einer Blumenwiese erreichen kann. Nicht zu vergessen sind außerdem die Kletterpflanzen, welche oft mit einem Getränkekasten-großem Pflanzloch auskommen. „Es gibt demnach genug Alternativen zu den zurzeit sehr populären blütenlosen Steingestaltungen im Garten", ist das Fazit. Wichtig ist dabei, dass die Blüten sowohl Nektar als auch Pollen tragen und die Blüten nicht zu eng gefüllt sind. Die Staubgefäße sollten deutlich sichtbar sein und möglichst nicht nur während der Hauptblütezeit von April bis Juni blühen, so dass die Insekten ganzjährig versorgt werden.
Für den Kommunalen Landschaftsschutz waren die vorgestellten Pflanzen nicht alle uneingeschränkt geeignet, da trotz Klimaerwärmung auf die heimische Flora und Fauna mehr Rücksicht genommen werden sollte. Wenn jeder darauf achtet, ist bereits eine Menge gewonnen!
Text: Kerstin Maidhof
Am Morgen des 28.04.2019 trafen sich in Aschaffenburg-Obernau, trotz frischer Temperaturen und Weißem Sonntag, 15 Naturinteressierte, um an der Führung „Die summenden Streuobstwiesen von Obernau“ teilzunehmen. Zumindest sollte es, entgegen anderslautender Prognosen, an diesem Vormittag trocken bleiben.
Es wurde der Lebensraum Streuobstwiese erkundet, und dabei auch einige seiner Bewohner vorgestellt. An verschiedenen Stationen wurde eine der prägenden Kulturlandschaften unserer Region vorgestellt. Dabei wurde zum Beispiel auch der gefährdete Steinkauz angesprochen, welcher am bayerischen Untermain sein wichtigstes Verbreitungsgebiet in ganz Bayern hat. Auch auf das Projekt „Schlaraffenburger“ wurde eingegangen. Durch dieses soll der Erhalt von Streuostwiesen durch eine wirtschaftliche Nutzung sichergestellt werden.
Dann ging es zum summenden Teil der Veranstaltung. Die auf der Streuobstwiese lebenden Honigbienen-Völker wurden präsentiert. Die Bienen waren sehr fleißig, und man konnte sie schon aus einiger Entfernung summen hören. Neben den Honigbienen wurde aber auch auf die Gefährdung unserer Wildbienen eingegangen. Es wurde dabei u. a. aufgezeigt wie wichtig die bestäubenden Insekten für unsere Lebensmittelproduktion sind. Die Initiative „Aschaffenburg summt!“ möchte daher unsere Stadt bienenfreundlicher gestalten und ruft zum Mitsummen auf. Zum Abschluss konnten die Teilnehmer noch Informationsmaterialien oder ein Glas Honig mitnehmen. Und dann kam sogar auch noch die Sonne heraus…
Text und Bilder: Daniel Feldmann
Studierende der Fachakademie für Sozialpädagogik konnten am Sonntagmorgen, den 14.04. um sieben in der Frühe den orangenen Sonnenball auf dem Weg zum Zeughausparkplatz bestaunen, weil sie zur Krötenwanderung mit ihrer Umweltpädagogik-Dozentin starteten.
Zusammen mit den Kindern der Schulgarten-AG von der Hefner-Alteneck-Schule kontrollierten sie Eimer für Eimer entlang des Krötenzauns hinter dem Klinikum. Dabei deckten sie ganz vorsichtig Blätter zum Schutz der Tiere ab und entdeckten unter dem Laub Kröten oder Bergmolche. In einem Eimer schaute ihnen sogar eine Blindschleiche entgegen, die wieder im Wald ausgesetzt wurde. Die insgesamt in allen Eimern gesammelten 103 Kröten und 3 Molche wurden zum neuen Teich hinter dem Klinikum getragen und mit viel Freude bei ihren ersten Schwimmzügen beobachtet. Auch ein Krötenkampf zweier Männchen um ein Weibchen wurde fasziniert beobachtet. Die Leiterin der Schulgarten-AG und Lehrerin der Hefner-Alteneck-Schule zeigte den Kindern die Laichschnüre, die Erdkröten um die Wasserpflanzen geschlungen hatten. Dabei wurde auch Froschlaich an der Wasseroberfläche des Sees entdeckt.
"Weil die Amphibien unter Naturschutz stehen, ist die Entfernung von Froschlaich aus der Natur ein schwerer Gesetzesverstoß", wie die Lehrerin sehr eindrücklich betonte. Die Krötensammlung werde auch wissenschaftlich begleitet – erklärte die FakS-Dozentin. So meldet sie die Anzahl gesammelter Amphibien an den verschiedenen Zaunabschnitten an die Koordinatorin vom Landesbund für Vogelschutz. Spaziergänger, die an anderen Zaunabschnitten mit ihren Eltern Kröten für ihr Terrarium daheim sammelten, wurden zum Verbot der Entnahme aus der Natur ebenso aufgeklärt. Die Garten-Kinder der Hefner-Alteneck-Schule hatten ganz nebenbei viel über die Biologie der Kröten gelernt. Mühelos konnten sie am Ende der Wanderung Männchen und Weibchen der Erdkröten voneinander unterscheiden und schauten ganz gewissenshaft ob der Ruf des Männchens ertönte oder schwarze Daumenschwielen sichtbar waren. Aber auch die Krötenspiele einer Studierenden zeigten, dass die Kinder mit viel Freude die verschiedenen Kaulquappen-Stadien trotz dreistündiger Wanderung noch zeitlich sortieren und spannende Rätselfragen beantworten konnten.
Es war eine interessante Erfahrung für die Beteiligten, die Kröten sicher zum neu angelegten Teich zu bringen und ihr Verhalten dort zu beobachten. Die Studierenden möchten dieses Erlebnis noch mit vielen Kindern teilen und werden dazu gerne auch nach ihrer Ausbildung im nächsten Jahr Kontakt mit den örtlichen Naturschutzverbänden aufnehmen, um mit den Kindern ihrer Einrichtung die Krötenzaunexperten des LBV beim Sammeln zu begleiten.
Bilder und Text: Birgit Kähler
Unser Mitglied Manfred Eich hat uns einige Fotos von seiner Vogel-Futterstelle zukommen lassen. Nicht nur viele verschiedene Singvögel besuchen seinen Garten regelmäßig - nun lassen sich sogar Fasane blicken!
Was tut sich in eurem Garten so? Meldet eure Gartenvögel vom 10. - 12.05.19 bei der Stunde der Gartenvögel (alles hierzu hier: https://stunde-der-gartenvoegel.lbv.de)!
Die Winter sind hierzulande zwar bei weitem nicht mehr so kalt wie einst, doch es gibt immer wieder frostige Nächte, die vielen Pflanzen zu schaffen machen. Aus diesem Grund ziehen sich die meisten von ihnen in der dunkleren Jahreszeit zurück. Einige von ihnen schaffen es jedoch, zeitig mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen ihre Blüten zu öffnen. Wie machen sie das? Was ist ihre Strategie?
Diesem Geheimnis gingen am Sonntag, den 31. März, fünfundzwanzig Pflanzenfreunde im Park Schönbusch auf die Spur. Judith Henkel vom Landesbund für Vogelschutz erklärt die Überlebensstrategie vieler Frühblüher: „Diese sogenannten Geophyten speichern ihre Energie in Überdauerungsorganen unter der Erde - z.B. in Wurzeln oder Zwiebeln“. Viele Bilder machen deutlich, wie dick oder lang diese Organe werden können: So wie bei der Roten Pestwurz, die am Seeufer blüht. Auf einem Rundgang erfahren die Teilnehmer Staunenswertes über viele weitere Frühblüher wie das Scharbockskraut, den Huflattich und den Gefingerten Lerchensporn.
„In den heimischen Laubwäldern ist die günstige Zeit für krautige Pflanzen recht kurz, da ihnen im belaubten Zustand zu viel Licht genommen wird. Die meisten der in Deutschland heimischen Frühblüher stammen somit aus Waldgesellschaften“, erfahren die interessierten Zuhörer. Auch die Insekten, die auf das frühe Nektar- und Pollenangebot angewiesen sind, werden näher besprochen. Spannend ist dabei beispielsweise der Violette Ölkäfer, dessen Larven in die Blüten des Buschwindröschens krabbeln, um von dort aus mit etwas Glück eine Wildbiene als Reittier für den Flug in deren Erdbau zu erwischen, wo sie sich weiter entwickeln.
Viele Frühblüher nutzen auch die Beweglichkeit der Insekten, um ihre Samen zu verbreiten: So tragen die Samen des Lerchensporns ein Anhängsel, das Ameisen als Nahrung dient. Die Ameisen tragen es in ihr Nest und verbreiten dadurch "nebenbei" die Samen der Pflanze. Auch das Wohlriechende Veilchen nutzt diese Strategie - in Versuchen wurde gezeigt, dass eine Substanz in dem Samenanhängsel des Veilchens bei Ameisen-Arbeiterinnen einen wahren Sammeltrieb auslöst.
Dieses und weitere Wunder erfreuten die Gruppe an dem Frühlingstag - es lohnt sich, hinauszugehen, denn die kleinen Wunder sind zahllos und warten nur darauf, entdeckt zu werden.
April 2019
Bilder: Christian Henkel und Andrea Kammer
Text: Judith Henkel
Wildbienen sind sein Hobby! Die Liebe zu dieser Insektengruppe bekam Dietmar Kampfmann von seinem Vater mit, der Imker war. Im Laufe viele Jahr hat sich der Mömbriser eine Menge Wissen angeeignet. Dieses gab er, gespickt mit Informationen aus eigenen Erfahrungen, an zehn Teilnehmer beim „Bau von Wildbienenhotels“ weiter. Im Werkraum der Hefner-Alteneck-Schule in Aschaffenburg entstanden so zehn Holzkästen für diese Insekten. Gefüllt wurden sie Stapelboxen mit einem gebohrten Eichenklotz und hohlen Pflanzenstängel aus Staudenknöterich und Schilf. Dass sich das Wildbienenhotel auch gleich mit Leben füllt, wird allerdings nicht garantiert! Kampfmann weiß, dass es nicht nur an der Wohnung hängt, sondern auch der Lebensraum passen muss. Vielfältige Gärten mit bunten Blüten und Kräutern helfen dann nicht nur den bedrohten Insektenarten. Neben Frauen vom Arbeitskreis Natur aus Heimbuchenthal, nahmen mehrere begeisterte Kinder an dem Bastelkurs des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) teil.
April 2019
Text und Bilder: Thomas Staab
In Deutschland leben wieder wilde Wölfe. 1995 sind sie nach ihrer Ausrottung auf eigenen Pfoten in die Lausitz (Sachsen) zurückgekehrt. Derzeit leben wieder 73 Rudel, 30 Paare und 3 Einzeltiere (DBBW) in Deutschland, dies sind ca. 700 Tiere.
Günter Trapp, Mitglied des Arbeitskreises Wolf beim LBV sowie in der hessischen Landesarbeitsgemeinschaft Wolf und Herdenschutz beim NABU Hessen, berichtete vor etwa 20 Zuhörern, überwiegend Nutztierhaltern und Jägern, über die Lebensweise des großen Beutegreifers.
Der Wolf meidet den Menschen und sieht ihn nicht als mögliche Beute. Wanderer, Radfahrer, Reiter und natürlich alle Spaziergänger können weiterhin ohne Angst die Freizeit in der Natur verbringen. Allerdings muss ein gegen Menschen verhaltensauffälliger Wolf entnommen werden. Wölfe dürfen niemals gefüttert werden, es wäre ihr Todesurteil!
Der Wolf ernährt sich überwiegend von Rehen, Wildschweinen- Rot- und Damwild (Hirsche), welche es in unserer Kulturlandschaft reichlich gibt .Aber wo er die Möglichkeit hat, vergreift er sich auch an schlecht geschützten Nutztieren. Hier sind die Landwirte und Schäfer gefordert. Der Wolf darf nicht lernen, dass es einfacher ist, Ziegen, Schafe und Kälber zu erbeuten. Die Landwirte und Schäfer brauchen aber ausreichende finanzielle Unterstützung für die zusätzliche Arbeit.
Die Arbeit der Schäfer und Landwirte ist für den Erhalt unserer Kulturlandschaft unabdingbar und muss unterstützt werden, betonte Günter Trapp
Günter Trapp konnte auch die Jäger beruhigen. Der Wolf frisst nicht die Reviere leer. Trotz Anwesenheit des Wolfes in einigen Gebieten Deutschlands haben Jagdstrecken bisher nicht abgenommen. Aber die Jagd wird sicher mit Wolfen im Revier anspruchsvoller.
Der Wolf ist in seine alte Heimat zurückgekehrt, es ist eine Erfolgsgeschichte, er ist eine Bereicherung unserer Natur. Wenn wir es wollen, können wir mit ihm zusammenleben.
April 2019
Text: Günther Trapp; Bild: Andrea Kammer
Der Saal im Mehrgenerationenhaus in Goldbach war mit 60 Leuten vollbesetzt. Seit dem Volksbegehren ist das Interesse an diesem wichtigen Thema noch gestiegen. Bernd Bergmann weiß wovon er redet, hat er doch einen eigenen Gartenbaubetrieb. Deshalb konnte er aus seinen reichen Schatz an Erfahrungen berichten. Anhand einer Präsentation mit vielen beispielhaften Bildern, nahm er die Zuschauer mit auf eine Reise durch die unterschiedlichsten Gartenformen. Herrliche Naturgärten bei denen die Insekten sich des Lebens freuen, tote Steinwüsten wo kein Grün zu finden ist, bepflanzte Balkone und Kübel auf Terrassen. Bernd Bergmann klärte die Gäste auf was jeder gegen das Insektensterben tun kann. Er hatte eine Liste von bienenfreundlichen Blumen, Stauden und Gewächsen mitgebracht die reißenden Absatz fand. Zu beachten ist beim Pflanzen die Art des Bodens, Der Sonnenstand und wieviel Platz habe ich zur Verfügung meinte er. Auch wie man eine größere Fläche in eine Blühwiese verwandelt, wusste er genau. Man kann viel falsch machen beim Bearbeiten und beim Kauf des Samens. Bernd Bergmann hatte auch eine Tüte Blühmischung mitgebracht, die er herum gehen ließ. Als Leiter des LBV Arbeitskreises Schmetterlinge, konnte er genau benennen welche Blüten besonders gerne von ihnen angeflogen werden. Vor sich auf dem Tisch hatte er eine Pflanze stehen die er besonders anpries. Nach einigem Überlegen kamen die Gäste drauf, um was sich dabei handelt. Die bei Menschen unbeliebte, aber für einige Schmetterlingsarten, zur Eiablage immens wichtige Brennesel. Gerne beantwortete der Referent alle Fragen und der Abend dauerte länger als geplant was aber niemanden störte. Hatten doch alle Anwesenden eine Menge gelernt. Wenn nur jeder einen Teil davon umsetzt, ist schon eine Menge gewonnen.
April 2019
Text: Ellen Kalkbrenner; Bild
Eine Veranstaltung der Obst-und Gartenbauvereine Aschaffenburg Damm und Schweinheim, dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, der Gärtnerei Löwer, dem Landesbund für Vogelschutz und Frankonia Samen:
Das Volksbegehren hat es gezeigt - nur gemeinsam sind wir stark. Am Freitag, den 5. April, hat Gustav Löwer in seine Gärtnerei eingeladen, um für einen insektenfreundlichen Garten zu werben. Werner Oberle begrüßte die Gäste aufs Herzlichste und freute sich über die volle Halle. Viele Dokumente zu dem Thema und kleine Samentütchen lagen zum Mitnehmen bereit. Lebendig erzählte im Anschluss Gustav Löwer von seinen Anfängen, als er die Firma von seinem Vater übernahm. Schnell wurde ihm klar, dass er neue Wege gehen muss, um seine Gesundheit zu erhalten und die Umwelt zu schonen. "Damals wurde man dafür noch ausgelacht", meinte er. Er verwies auch auf die vielen bienenfreundlichen Pflanzen, die ringsumher in der Halle aufgebaut waren. Es muss ein Umdenken stattfinden, da waren sich alle einig. "Die modernen Gärten aus Stein, die schönen gefüllten Blüten, der gepflegte Rasen, davon sollte man sich in Zukunft verabschieden", sagte Werner Oberle. Herr Hessel von Frankonia Samen erläuterte anschaulich, welche Samen für welche Böden geeignet sind und was es alles zu beachten gilt, wenn man eine Blühfläche anlegen möchte. Nach der Pause, in der vom Süßen Löwer Getränke und Nussecken spendiert wurden, stellte Richard Kalkbrenner vom Landesbund für Vogelschutz das Projekt „Aschaffenburg summt“ vor, ein Gemeinschaftsprojekt des LBV, der Stadt Aschaffenburg und der Dämmer Imker zum Erhalt der Natur vor unserer Haustür. "Der LBV wird mit seinem Blühflächenteam auch bei dem Projekt „Der Landkreis Aschaffenburg summt“ aktiv mit dabei sein", meinte er. Eine flammende Abschlussrede wurde von Otmar Seidel gehalten. Jeder ist gefordert, alle können was tun. Wir haben nur diese eine Welt. Geben wir unser Bestes, um sie für nachkommende Generationen zu erhalten.
2019 April
Text und Bild: Ellen Kalkbrenner
Alle Jahre wieder zieht es die ehrenamtlichen Helfer zum Frühjahrsputz in den Kahlgrund.
Ende März, bei strahlendem Sonnenschein, in Gummistiefeln und mit allerlei Gerätschaften bewaffnet, geht es in die wertvollen Feuchtwiesen, von denen es immer weniger gibt. Wenn Brombeeren und Erlenaustriebe nicht regelmäßig zurückgeschnitten werden, drohen sie alles zu überwuchern. Mit großem Eifer werden abgeschnittene Äste und Zweige weggeschleppt und auf Haufen geschichtet, die dann anderen Wiesenbewohnern als Unterschlupf dienen. Patrick unser Jüngster, ist seit Jahren mit Feuereifer dabei und weiß genau was zu tun ist. In den kleinen Tümpeln mitten in der Wiese, die freigeschnitten werden, herrscht schon reges Leben. Unmengen von Kaulquappen tummeln sich zur Freude aller im Wasser. Schmetterlinge sind unterwegs und die Vögel geben ein Konzert. Die Wasserfeder, eine Pflanze, die auf der roten Liste der bedrohten Arten steht, gibt es hier noch. Judith, als Fachfrau ist begeistert. Gelbe Himmelsschlüssel, die auch immer seltener zu sehen sind, recken sich aus dem hohen Gras. Die Helfer achten genau wo sie ihre Füße hinsetzen. Die ganze Truppe freut sich an den Märzenbechern und Sumpfdotterblumen, die sich dort ausbreiten. Günter lässt es sich nicht nehmen jedes Jahr dabei zu sein und kennt daher das Gelände genau. Tradition ist die gemeinsame Vesper, die Ellen und Richard immer dabei haben und alle langen kräftig zu. Danach geht es zu einem kleinen Tümpel im Wald, der von Christoph und seinem Sohn Patrick professionell freigeschnitten wird. Kerstin, dieses Jahr das erste Mal dabei, turnt gewandt am Wasserrand entlang um Zweige zu entfernen. Eine Wiese wird zum Schluss noch von einer Schicht Laub frei gerecht, um den seltenen Orchideen, die es da noch gibt, das austreiben zu erleichtern. Die Erdbienen, die sich dort tummeln, lassen sich an den Hängen auch wunderbar im Sonnenschein beobachten. Beim nächsten Arbeitseinsatz sind sicher alle wieder gern dabei. Alt und Jung Hand in Hand im Einsatz für unsere Natur.
März 2019
Bilder: Ellen Kalkbrenner, Text: Ellen Kalkbrenner
Wenn der Abend dämmert im Schönbusch ist er wieder unterwegs. Gerd Andres, der die Vögel an ihrem Gesang genau bestimmen kann, und viele Geschichten zu erzählen weiß. Am 27. März 2019 sind 25 Leute zusammen gekommen um sich erklären zu lassen, wie man die einzelnen Töne der gefiederten Gesellen voneinander unterscheiden kann. Weil das gar nicht so einfach ist, gibt es die Vogelstimmenwanderung für Einsteiger. Es werden nur maximal fünf Laute herausgefiltert. Einige der Interessenten waren schön öfter dabei und freuen sich, jedes Jahr was dazu zu lernen. Diesmal war der Kleiber gut zu hören und seine Besonderheit, den Stamm kopfüber runter zu laufen ist natürlich immer ein Thema. Das Rotkehlchen, mit seinem roten Brustlatz, wurde belauscht und die Amsel mit ihrem wunderbaren Gesang gehört. Das freute alle, denn durch einen Virus, gab es in den letzten Jahren ein großes Amselsterben und die Population erholt sich erst langsam wieder. Auch die Laute der Stare, die selten alleine anzutreffen sind, wurden gehört. Alle Fragen beantwortete Gerd Andres geduldig und es entspann sich eine lebhafte Diskussion. Von der Singdrossel, die es in Park gibt, war erst gar nichts zu hören. Doch die Ausdauer wurde belohnt. Auf dem Hügel, am Turme, erklang plötzlich ihr Lied. Gerd Andres lauschte ergriffen und meinte, das werden wir sicher nie mehr vergessen. Die nächste Vogelstimmenwanderung mit Gerd Andres ist am 2. Mai um 19:30 in Goldbach. Treffpunkt ist der Parkplatz am Waldfriedhof am Steinertsweg.
März 2019
Bild: LBV Archiv, Text: Ellen Kalkbrenner
Sein Name entspricht zwar einer anderen Tierart, doch die Haarfarbe passt: Thomas Wolf und der Biber gehören zusammen. Auch in diesem Jahr führte der Naturschutzwächter im Rahmen einer LBV-Veranstaltung eine große Gruppe Interessierte in das Biberrevier an der Gesprenz. Dass die großen Nager hier zu Hause sind, verrät inzwischen sogar ein Schild: da der Biber nicht selten einen Wohnbau in das Ufer gräbt, besteht hier nämlich Einsturzgefahr.
Auch viele weitere Spuren deuten auf den Biber hin - bei einem Spaziergang erkundete die Gruppe Nagespuren an Baumstämmen und Biberrutschen ins Gewässer. Obwohl diese Spuren so offensichtlich sind, lässt sich der Biber selbst selten bis nie blicken. Doch auch hier kann Thomas Wolf die Neugier der Teilnehmer befriedigen, indem er einen ausgewachsenen Biber auf den Boden setzt. Dieses ausgestopfte Exemplar fiel einst dem Autoverkehr zum Opfer, hat seitdem jedoch schon hunderte Menschen begeistert. „Ich hätte nie gedacht, dass Biber wirklich SO groß sind“, sagen einige. Auch das dichte Fell, die immer wieder nachwachsenden Zähne und der Schwanz, die sogenannte Biberkelle, werden bestaunt.
Während der Führung geht der Experte, der auch als Biberberater im Landkreis Aschaffenburg eingesetzt ist, jedoch nicht nur auf die faszinierende Lebensweise und die erfreuliche Entwicklung der Biber ein, sondern auch auf Konflikte. So machen durch den Biber verursachte Überschwemmungen oder Schäden immer wieder Absprachen und Kompromisse nötig. Hier helfen allerdings auch Entschädigungszahlungen aus einem Ausgleichsfonds. Insgesamt führt der Biber jedoch nachweislich zu einem höheren Artenreichtum an Gewässern - und, wie kürzlich ein Biberberater im Landkreis Kitzingen sagte: „Der Biber hätte das Volksbegehren Artenvielfalt auch unterschrieben“ - in dem dortigen Gesetzesentwurf sind Gewässerschutzstreifen nämlich vorgeschrieben.
Februar 2019
Bild: Richard Kalkbrenner, Text: Judith Henkel
Seit einem Jahr sind in Goldbach mehrere Familien und zwei Vereine (KjG und Löschzwerge) als Nistkasten im Wald aktiv: Sie haben über 300 Nistkästen von den Vogelfreunden Goldbach übernommen, die diese jahrelang betreut haben und schließlich aus Altersgründen Nachfolger suchten. Die Aschaffenburger Kreisgruppe des Landeskunde für Vogelschutz hat die neuen Nistpaten gefunden und eingewiesen. Nun waren die fleißigen Vogelfreunde bereits zum zweiten Mal auf verschiedenen Routen unterwegs, um die Kästen zu untersuchen und zu reinigen. Dabei gibt es immer wieder einige interessante Entdeckungen, wie zurückgelassene Eier oder ein großes Hornissennest. Kartiert wird mit einer App, was auch die jungen Helfer durchaus begeistert.
Als Dankeschön veranstaltete der LBV am 16. Februar ein Grillen, das im „Hoim“ der KjG stattfand: Hier gibt es alles, was das Herz begehrt, sodass nach kurzer Zeit ein kleines Trüppchen in fröhlicher Runde beisammenstand. Sogar ein Sofa wurde nach kurzer Zeit aus dem Heim gezaubert und ans Feuer gestellt - zusammen mit Marshmallows, Grillgut und Co. fehlte es somit an nichts. Vögel wurden freilich nicht gebraten, denn bei der „Jagd“ nach den Bewohnern der Goldbaches Nistkästen lassen sich doch nur ein paar Federn oder kleine Nester erbeuten. Das macht die Betreuung der Niststätten jedoch nicht weniger spannend - alle sind weiterhin sehr gerne dabei. „Wir möchten gerne noch ein paar weitere Kästen betreuen“, lässt eine Familie verkünden. So ist die Zukunft wohl erst einmal gesichert - für die Vogelfamilien und ihre Verbündeten.
Februar 2019
Bilder und Text: Judith Henkel
Auf komische Käuze und Nachteulen trifft wohl jeder einmal. Doch gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Eulen und Käuzen? Welche Arten leben hier bei uns überhaupt, und wie verbringen sie ihren Tag (oder auch ihre Nacht)? Diesen Fragen ging Gerd Andres am Mittwoch, den 13. Februar bei einem Vortrag in der LBV-Umweltstation auf den Grund. Die 20 Zuhörer lauschten nicht nur Andres´ Erläuterungen gespannt, sondern auch den Rufen der heimischen Eulenspezies, die immer wieder schaurig-schön durch den Raum hallten. So einige Anekdoten gab der Vogelkenner von sich - gemeinsam erkundeten die Anwesenden eine Schleiereule im Kirchturm und begleiteten die Beringung von jungen Steinkäuzen auf der Streuobstwiese.
„Zehn Eulenarten kommen in Bayern vor, sieben davon hier am Untermain“, stellte Andres anhand von Bildern und Verbreitungskarten dar. Die Teilnehmer erfuhren viel über die erstaunlichen Eigenschaften der Eulen - beispielsweise ihre außerordentlich gutes Gehör, für das sie ihr gesamtes Gesichtsfeld nutzen und mit dem sie ihre Beute auch aus weiter Entfernung oder unter Schnee genau orten können. Der Flug der Eule ist nahezu geräuschlos, da ihre Federn kammförmige Fortsätze besitzen und damit die Luft verwirbeln.
Anhand einiger Präparate konnten die Anwesenden einige Eulenarten auch in Lebensgröße betrachten sowie ein Gewölle studieren - die unverdaulichen Reste der Beutetiere, die so einiges über die Nahrung der Eulen verraten.
Erfüllt von vielen Eindrücken in die Welt der geheimnisvollen Greifvögel verließen die Zuhörer schließlich das Bernd Hofer-Haus und gingen hinaus in die Nacht - mit gespitzten Ohren, um ja nicht den Ruf eines Waldkauzes zu verpassen, der in den Wäldern der Umgebung zurzeit durchaus zu hören ist.
Februar 2019
Bild: Christian Henkel, Text: Judith Henkel
Eine fernöstliche Weisheit besagt: „Gedenke der Quelle, wenn Du trinkst.“.
Leider gedenkt kaum noch jemand der Quellen, die in den Wäldern und Wiesen entspringen und geeignete Bedingungen für ganz besondere Lebewesen bieten. Das Gewässerteam des LBVs im Landkreis Aschaffenburg möchte dies nun ändern und Quellen im Spessart untersuchen. Dabei soll der Zustand, die Art der Quelle und ihre „Ausstattung“, also die Lebewesen in der Quelle und in ihrem Umkreis, mithilfe einer App kartiert werden.
Eva Schubert, die Quellexpertin von der LBV-Zentrale in Hilpoltstein, hat das Gewässerteam Ende Januar zunächst im Rahmen einer Schulung in die Kartierungsmethodik eingewiesen. „Häufig werden Quellen von Grundstückseigentümern oder Waldarbeitern gar nicht erkannt, oder sie erkennen deren Schutzwürdigkeit nicht“, erklärt die Fachfrau. So werden Quellen, die nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind, häufig (verbotenerweise) zugeschüttet, verrohrt oder verbaut. Die kleinen, unscheinbaren Lebewesen, die auf das klare Wasser mit der ganzjährig gleichbleibenden Temperatur angewiesen sind, haben so keine Chance, sich zu entwickeln - etwa 450 Tierarten sind auf Quellen spezialisiert! Zu ihnen zählen die Quellschnecke und der Höhlenflohkrebs. Bei der ersten Kartierung einer Quelle findet die Gruppe eine Köcherfliegenlarve. Diese faszinierenden Lebewesen bauen sich aus Sand, Steinchen oder Pflanzenstückchen einen Köcher, ihre Wohnröhre. Die Larven leben mehrere Jahre in der Quelle, bis sie sich verpuppen und als Köcherfliegen schlüpfen. Vergleichbar ist auch die Entwicklung vieler anderer Lebewesen, die viele Jahre in der Quelle leben und sehr empfindlich auch Störungen und Veränderungen reagieren. Die tierischen Organismen, die so groß sind, dass sie mit dem bloßen Auge erkannt werden können, nennt man "Makrozoobenthos". Zusammen mit vielen weiteren Angaben wie der Wasserqualität und dem Substrat, wird die Quelle beschrieben und erfasst.
„Bis zu 90 % der Offenlandquellen in Bayern sind zerstört oder stark beeinträchtigt, in den Wäldern ist der Zustand etwas besser“, verdeutlicht Eva Schubert die Situation, die dringend ein Handeln erfordert. Zurzeit sind noch viele Quellen trocken, doch ab April wird das Gewässerteam im Landkreis aktiv nach Quellen suchen, die Thematik bekannter machen und versuchen, einige Quellen wieder in einen guten Zustand zu versetzen - zusammen mit allen Beteiligten. Damit wieder mehr Menschen der Quellen gedenken…
Februar 2019
Bild und Text: Judith Henkel
Auf den Star, den Vogel des Jahres 2018, folgt ein weiterer Vogel der Agrarlandschaft. Damit küren NABU und LBV die Feldlerche zum zweiten Mal zum „Vogel des Jahres“ nach 1998. Auf der Roten Liste der Brutvögel Bayerns wird sie als gefährdet eingestuft.
„Nur noch wenige kennen und hören den Gesang der Feldlerche am Himmel. Intensivkulturen mit Wintergetreide, Mais und Raps, fehlende Brachflächen und der Rückgang der Insekten verringern ihren Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage“, sagt Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender.
„Diese Ehre wurde bisher nur wenigen Vögeln zuteil. Trotz aller Anstrengungen war die erste Wahl zum Vogel des Jahres leider nicht genug, um die Art zu retten. Denn der alarmierende Rückgang bei den Beständen dieses ehemaligen Allerweltsvogelssetzte sich fort“, sagt Heinz Kowalski, NABU-Präsidiumsmitglied.
Die Feldlerche steht als Jahresvogel auch stellvertretend für andere Feldvögel wie Kiebitz und Rebhuhn, denen es zum Teil sogar noch schlechter geht. Die immer intensivere Landwirtschaft ist zum Hauptgrund für das Artensterben in Europa geworden.
Wir fordern deshalb für die derzeit laufenden Verhandlungen über die künftige EU-Agrarpolitik ein radikales Umsteuern. Derzeit fließen jährlich 58 Milliarden Euro Agrarsubventionen überwiegend als pauschale Flächenprämien an Landwirte. Das sind 114 Euro pro EU-Bürger. Diese Gelder müssen künftig statt in Massenproduktion gezielt für eine naturverträgliche Landwirtschaft investiert werden, um Arten wie die Feldlerche zu retten.
Bisher haben sich jedoch weder die Bundeskanzlerin noch ihre Agrarministerin Julia Klöckner am Verhandlungstisch in Brüssel klar dazu bekannt. Die Feldlerche – und mit ihr unsere ländlichen Lebensräume mit ihrer ganzen Artenvielfalt – haben jedoch nur eine Chance, wenn die Bundesregierung auf EU-Ebene die Weichen der Agrarpolitik richtigstellt.
Wir rufen bei der Mitmach-Aktion „Meine 114 Euro“ Bürgerinnen und Bürgern auf, ihre Wünsche an eine Agrarreform EU-Parlamentariern aus ihrem Wahlkreis zu übermitteln und so zur Rettung der Feldlerche und anderer Feldvögel beizutragen.
Der Saal im Mehrgenerationenhaus in Goldbach war mit 60 Leuten vollbesetzt. Seit dem Volksbegehren ist das Interesse an diesem wichtigen Thema noch gestiegen. Bernd Bergmann weiß wovon er redet, hat er doch einen eigenen Gartenbaubetrieb. Deshalb konnte er aus seinen reichen Schatz an Erfahrungen berichten. Anhand einer Präsentation mit vielen beispielhaften Bildern, nahm er die Zuschauer mit auf eine Reise durch die unterschiedlichsten Gartenformen. Herrliche Naturgärten bei denen die Insekten sich des Lebens freuen, tote Steinwüsten wo kein Grün zu finden ist, bepflanzte Balkone und Kübel auf Terrassen. Bernd Bergmann klärte die Gäste auf was jeder gegen das Insektensterben tun kann. Er hatte eine Liste von bienenfreundlichen Blumen, Stauden und Gewächsen mitgebracht die reißenden Absatz fand. Zu beachten ist beim Pflanzen die Art des Bodens, Der Sonnenstand und wieviel Platz habe ich zur Verfügung meinte er. Auch wie man eine größere Fläche in eine Blühwiese verwandelt, wusste er genau. Man kann viel falsch machen beim Bearbeiten und beim Kauf des Samens. Bernd Bergmann hatte auch eine Tüte Blühmischung mitgebracht, die er herum gehen ließ. Als Leiter des LBV Arbeitskreises Schmetterlinge, konnte er genau benennen welche Blüten besonders gerne von ihnen angeflogen werden. Vor sich auf dem Tisch hatte er eine Pflanze stehen die er besonders anpries. Nach einigem Überlegen kamen die Gäste drauf, um was sich dabei handelt. Die bei Menschen unbeliebte, aber für einige Schmetterlingsarten, zur Eiablage immens wichtige Brennesel. Gerne beantwortete der Referent alle Fragen und der Abend dauerte länger als geplant was aber niemanden störte. Hatten doch alle Anwesenden eine Menge gelernt. Wenn nur jeder einen Teil davon umsetzt, ist schon eine Menge gewonnen.
April 2019
Text: Ellen Kalkbrenner; Bild