Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Feldlerche

Bestandsanalyse der Feldvögel am Untermain 2024

Feldlerche (Gunther Zieger, LBV-Bildarchiv)
Feldlerche (Gunther Zieger, LBV-Bildarchiv)

Unser Ornithologischer Arbeitskreis führte 2024 das GlücksSpiralen-Projekt Bestandsanalyse der Feldvögel am Untermain durch. Hierzu fanden in den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg sowie im Stadtgebiet Aschaffenburg von März bis Mai Kartierungen von Feldlerchen statt.

Die Zusammenfassung der Untersuchung befindet sich weiter unten, bei Interesse an detaillierten Ergebnissen wenden Sie sich bitte an den AK Ornithologie.

 

Ein Artenporträt der Feldlerche findet sich im Ratgeber in der Kategorie Naturwissen unter www.lbv.de.

 

Kontakt: michael.neumann@lbv.de

Es war die Lerche, nicht die Nachtigall...

Ergebnisse der Bestandsanalyse der Feldvögel am Untermain 2024

Wie ist es bestellt um die Feldvögel in den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg? Dieser Frage gingen im Jahr 2024 über 25 ehrenamtlich Aktive nach, die von März bis Mai die Feldlerchenvorkommen in vielen verschiedenen Gebieten in der Agrarlandschaft erfassten. Im Rahmen des GlücksSpiralen-Projekts stand die Feldlerche stellvertretend für weitere Feldvögel – doch auch Rebhuhn, Wiesen-Schafstelze und Feldsperling wurden bei den Feldbegehungen mit kartiert.

 

Feldlerchen-Beobachtungen im Projektzeitraum 2024 (LBV)
Feldlerchen-Beobachtungen im Projektzeitraum 2024 (LBV)

Die Abbildung zeigt einen Überblick über die Verteilung erfasster Feldlerchenbeobachtungen im Projektzeitraum.

 

Zunächst wurde vermutet, dass – insbesondere im Landkreis Miltenberg – nur noch sehr wenige Feldlerchen vorkommen. Diese These konnte glücklicherweise widerlegt werden. Auch wenn dem LBV keine früheren Erfassungen vorliegen und somit leider kein Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten vorgenommen werden kann, lässt sich festhalten, dass Feldlerchen in beiden Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg in ähnlicher Anzahl je ha vorkommen. Die durchschnittliche Anzahl von 0,06 bzw. 0,1 Feldlerchen je ha ist vergleichbar mit den Ergebnissen aus einem aktuellen Projekt der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe aus Sachsen-Anhalt, bei dem durchschnittlich 0,2 bis 0,4 Feldlerchen-Brutpaare je ha erfasst wurden (Naturschutz heute, Ausgabe Frühjahr 2025, S. 25).

 

Feldlerchen bevorzugen Wiesen/Streuobstwiesen, aber auch intensiv landwirtschaftliche Nutzungsflächen, insbesondere mit den Feldfrüchten Winterweizen und Winterraps.

 

Es gibt keine starke Differenzierung zwischen den Feldfrüchten bei der beobachteten Anzahl der Feldlerchen unterhalb bzw. oberhalb des Durchschnittswertes.
Andererseits wurden z.B.  in Blühstreifen keine Feldlerchen beobachtet, aber sehr wohl in den unmittelbar angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dies deutet darauf hin, dass Feldlerchen mit intensiv landwirtschaftlichen Feldfrüchten zurechtkommen und die genannten Feldfrüchte bevorzugen.

 

Die Ergebnisse werden an die Naturschutzbehörden weitergegeben und stehen diesen auch über Karla.Natur zur Verfügung. Dabei dienen sie sowohl den Behörden als auch dem LBV als Grundlage zur Planung weiterer Projekte, aber auch für die Erstellung von Stellungnahmen zu geplanten Eingriffen wie Freiflächen-Photovoltaikanlagen, auf die Feldlerchen oft sehr störungsempfindlich reagieren. Bereits während des laufenden Projektjahres wurden erste Beobachtungsdaten von einer Behörde angefragt, um selbiges an einer ungeeigneten Stelle zu verhindern.

 

 

Des Weiteren bilden die Daten nun eine Grundlage für interessierte Landwirte, um an gezielten Agrarumweltmaßnahmen mit entsprechender Förderung teilzunehmen. Mit einigen Landwirten ist der LBV hierzu bereits in Kontakt. In Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden, den Landschaftspflegeverbänden, Landwirten und Jägern sollen darüber hinaus weitere Absprachen und Planungen erfolgen, um gezielt in den kommenden Jahren neue Strukturen zu schaffen und so die Populationen von Feldlerche und anderer Feldvögel zu stärken und dabei ihre Wiederansiedlung bzw. Ausbreitung zu fördern.

Dieses Projekt wurde gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der GlücksSpirale